Am 15. Juli ist es soweit: Einen Tag nach dem Fußball-EM-Finale wird die 70 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt - die " Riedbahn" - für fünf Monate komplett gesperrt. Sie wird generalsaniert - von den Gleisen und Stellwerken bis hin zu den Bahnübergängen und Bahnhöfen.
Schienenersatzverkehr für Regional- und S-Bahnen
150 Busse ersetzen ab dem 15. Juli die Regional- und S-Bahnen zwischen Mannheim und Frankfurt. Dabei werden die Busse auf zwölf Linien eingesetzt. Nach Angaben der Bahn sollen so 15.000 Reisende pro Tag befördert werden.
Die Busse sind leicht zu erkennen. Sie sind purpurfarben und haben die Aufschrift "Ersatzverkehr". Nach Angaben der Bahn sind alle Fahrzeuge mit WLAN, USB-Anschlüssen und mit Abstellflächen für große Koffer und Taschen ausgestattet. Außerdem gebe es barrierefreie Flächen für mobilitätseingeschränkte Reisende und Kinderwagen. Toiletten gibt es nur in einem Teil der Busse.
Umleitung Fernverkehrszüge
Die Fernverkehrszüge werden zum Großteil über die parallel verlaufenden Strecken Mainz-Worms-Mannheim/Ludwigshafen (Ludwigsbahn) und Frankfurt-Darmstadt-Heidelberg (Main-Neckar-Bahn) umgeleitet. Die Reisezeit auf den Streckenumleitungen wird sich um 30 Minuten verlängern. Die Ausweichstrecken können aber nicht alle Fernverkehrszüge aufnehmen. Ein Teil der Verbindungen fällt nach Angaben der Bahn weg.
Anbindung an den Frankfurter Flughafen
Reisende zum Frankfurter Flughafen müssen wesentlich mehr Zeit einplanen, weil es keine Direktzüge für die Strecke gibt. Die Passagiere haben zwei Möglichkeiten: Entweder mit dem Zug fahren und in Frankfurt Hauptbahnhof oder Mainz Hauptbahnhof umsteigen. Oder sie nehmen einen Ersatzbus (IC-Bus), der vom Mannheimer Hauptbahnhof zum Flughafen Frankfurt fährt. Laut Bahn braucht er für die Strecke rund eine Stunde. Die Busse sollen jede halbe Stunde abfahren.
Interaktive Karte über Arbeiten an der Riedbahn
Eine interaktive Karte der Bahn zeigt, welche Abschnitte der Riedbahn saniert werden und warum.
Probleme beim Schienenersatzverkehr Anfang des Jahres angegangen
Im Januar war die Riedbahnstrecke bereits für drei Wochen wegen Vorbereitungsarbeiten gesperrt. In dieser Phase kam es beim Schienenersatzverkehr zu Problemen, weil sich einige Busfahrer verfuhren.
Wir haben aus den Erfahrungen im Januar gelernt und vor allem die Fahrgastinfo noch einmal verbessert.
Deswegen ist nach Angaben der Deutschen Bahn die Schulung der Busfahrer verbessert worden. Sie durchlaufen unter anderem eine intensive Streckenkunde und werden durch Navigationssysteme unterstützt. Außerdem werde der Austausch mit der Leitstelle trainiert. Insgesamt sind 400 Männer und Frauen am Steuer im Einsatz.
