Rund 30 Helfer engagieren sich beim Fußballverein SC Rheinau in Mannheim. In Anlehnung an die Heinzelmännchen nennen sie sich "Heinzel-Rentner". Die Ehrenamtlichen kommen immer am Dienstagvormittag und machen all das, wozu die berufstätigen Vereinsmitglieder keine Zeit haben.
Seit 25 Jahren sparen sie ihrem Club damit Kosten
Mit einer Gartenharke kratzt Alexander Kollinger Zentimeter für Zentimeter Unkraut zwischen den Gehwegplatten heraus. Die Sonne brennt direkt neben dem Fußballfeld des Vereins. Der 77-Jährige schwitzt, ist außer Atem, aber kratzt unbeirrt weiter. Denn er ist einer der Dienstagshelfer.
Früher hat Alexander Kollinger hier Fußball gespielt, über viele Jahrzehnte - erst in der Jugendmannschaft bis zu den alten Herren. Und jetzt, wo es mit dem Sport vorbei ist, hält er mit den anderen Senioren die Vereinsanlage in Schuss. So bleibt man auch fit, macht etwas sinnvolles und ist nicht allein, findet er.
Die Vereinsanlage ist tipptopp gepflegt
Die meisten der rund 30 Dienstagshelfer sind ehemalige Fußballer. Von Beruf waren sie früher Ingenieure, Gärtner, Handwerker. Für den Verein ist das ein Vorteil. Denn diese Mannschaft kann fast alles reparieren und vieles auch neu bauen. Auf dem Gelände steht zum Beispiel eine Hütte für Feste, die die Dienstagshelfer selbst errichtet haben. Zurzeit bauen sie an einer Überdachung neben dem Kunstrasenfeld, damit die Zuschauer bei den Spielen vor Sonne und Regen geschützt sind.
Auch Frauen packen beim SC Rheinau mit an
Annemarie Storz und Angelina Krohn schrubben jeden Dienstag die Sanitäranlagen für die Kicker. So spart der Verein die Reinigungskräfte. Zudem waschen sie die ganzen Trikots der Mannschaften jede Woche durch. Vom Kochen, Backen, Feste organisieren gar nicht zu reden. Beide Frauen sind ebenfalls schon über 70.
Außerdem kochen sie mit den anderen Frauen jeden Dienstag für die ganzen Helfer. Hier sitzt man dann zusammen und redet. Für die Senioren ist ihre Arbeit nicht nur eine Hilfe für die jungen Mitglieder und eine echte Finanzhilfe für ihren Verein, sondern auch eine Möglichkeit, geistig und körperlich fit zu bleiben. Jeder macht das, was er noch kann.
Der älteste Helfer ist Paul Sinn. Er ist gerade 89 Jahre alt geworden und war vor 25 Jahren Gründungsmitglied der "Heinzel-Rentner". Er arbeitet noch jede Woche mit. Alles für seinen SC Rheinau.