Weder der Ukrainekrieg noch die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise scheinen die allgemeine Reiselust ausbremsen zu können. Der Run auf die Stände der Aussteller sei bei der dreitägigen Touristikmesse "ReiseMarkt Rhein-Neckar-Pfalz" in Mannheim aus Sicht des Veranstalters überraschend groß gewesen. Zwar hätte die Besucherzahl vor der Pandemie um bis zu 2.000 Menschen höher gelegen, heißt es, dafür aber sei der Zuspruch in diesem Jahr ein völlig anderer.
Priorität: Gutes Essen und gute Hotels
Bei den vielen Privat- und Fachbesuchern auf der Messe seien besonders Fernreisen etwa nach Afrika, Amerika, Neuseeland, Australien oder in die Südsee gefragt gewesen. Viele Menschen hätten in den Pandemiejahren auf größere Urlaube verzichtet und Geld zurückgelegt. Jetzt wollten sie "besonders attraktive Destinationen" ansteuern. So zeigte sich etwa Harald Haas vom gleichnamigen Mannheimer Reisebüro über den unerwarteten Trubel an seinem Stand überrascht. Von Zurückhaltung sei bei den Beratungen und Buchungen nichts zu merken gewesen, resümmierte Haas, obwohl die Flugkosten für Reisen teils kräftig gestiegen und nur schwer kalkulierbar seien.
Deutschland-Tourismus hat zugenommen
Aber auch innerdeutsche Urlaube erfreuten sich auf dem Mannheimer Reisemarkt großer Beliebtheit. Für viele Menschen spiele der ökologische Gedanke bei der Auswahl ihrer Reiseziele eine zentrale Rolle, informiert der Berliner Organisator, die expotec gmbh. Anbieter von Wander- und Fahrradurlauben waren folglich ebenso stark frequentiert wie Veranstalter von Camping und Caravan-Reisen.
Weniger Aussteller als vor Corona
Die Touristikmesse "ReiseMarkt Rhein-Neckar-Pfalz" ist in diesem Jahr mit 65 Ausstellern etwas kleiner als üblich ausgefallen. Die Zahl der Reiseveranstalter lag rund ein Drittel unter dem sonstigen Niveau. Viele Anbieter hätten die Corona-Krise nicht überlebt. Für nächstes Jahr erwartet der Veranstalter aber wieder mehr Anbieter.