"Lernen ist mehr als sich mit Lernstoff zu plagen", "wir geben alles und packen Dinge an" und "bitten dich immer du selbst zu sein" – das sind nur einige der Lyrics aus dem Rap der Mannheimer Tulla-Realschule. Sie sind von den von den Lehrerinnen und Lehrern für ihre Schülerinnen und Schüler. Die Botschaft: "Tullaranz für alle" - ein Wortspiel aus Tulla-Realschule und Toleranz.
Die Lehrkräfte der Realschule wollen eine Botschaft an die Schülerinnen und Schüler transportieren, die im täglichen Geschäft oft keinen Raum findet: Dass sie ihre Sorgen und Nöte sehen und ihnen Mut machen, Herausforderungen positiv zu begegnen, was im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern wichtig ist. Denn von den 700 Schülerinnen und Schülern haben viele einen ganz unterschiedlichen sozialen, ökonomischen und kulturellen Hintergrund. An der Tulla-Realschule sind sie alle willkommen.
Schülerinnen und Schüler der Tulla-Realschule sind begeistert
Harpret geht in die 10. Klasse und sagt, sie sei die einzige Inderin an der Schule. Trotzdem gäbe es keinen Fall, in dem sie wegen ihrer Herkunft oder Religion nicht respektiert wurde. Die Schule lebt Toleranz. "Wir sind Tullaraner wir sind alle gleich", ergänzt Lorena aus der Parallelklasse, "Die Lehrer halten auch das ein, was sie rappen."
Den meisten Schülern gefällt besonders die Stelle im Rap, bei der auf unterschiedlichen Sprachen gegrüßt wird. "Denn nicht alle Schüler kommen aus Deutschland", sagt Urela aus der 5. Klasse. Klassenkamerad Nart findet den Rap "solide, weil nicht alle Schulen sowas haben" und Diego ergänzt, "das erwartet man von den Lehrern nicht".
Schul-Rap für Lehrkräfte ein Herzensprojekt
Gentijana Mazrekaj wurde von ihren Fünftklässlern für ihre Video-Teilnahme gefeiert. Das freut die junge Lehrerin, denn, "wir Lehrer versuchen viel zu machen. Wir stehen nicht nur vorne und unterrichten, sondern sind auch Erzieher und Freund." Daniel Nietschwitz hat mit seiner Video-AG den Rap mitproduziert. Laut ihm helfen Schul-AGs die Beziehungen zwischen Schülern und Lehrer zu stärken, weil man sich ganz anders begegnet als im Unterricht.
Mannheimer Lehrer-Rap an zwei Tagen produziert
Da Kinder und Jugendliche nahezu täglich Rap hören, sei es die richtige Musikwahl, um die Schüler zu erreichen. Den "Tullaranz für alle" - Rap haben die Lehrkräfte an zwei Nachmittagen mit der Unterstützung der "Who Am I" - Rap-Akademie geschrieben und produziert. Kurz vor Weihnachten ging der 3:18 Rap dann online. Bereits 2016 gab es ein ähnliches Projekt des Lehrerkollegiums mit dem Titel "Irgendwas ist anders", das bis heute bei der Schulgemeinschaft seine Spuren hinterlassen hat.