Es wird eine ganz besondere Premiere werden am 11. Mai auf der BUGA, eine Weltpremiere sogar. Bei der Mannheimer Bundesgartenschau gibt es zum ersten Mal das Musical "Ein Lied kann eine Brücke sein" zu sehen. Dabei geht es auch um die Sängerin Joy Fleming, die zu Lebzeiten von Kritikern oft als die beste deutsche Blues-Sängerin betitelt wurde.
Mannheimer Ikone erwacht zum Leben
Joy Fleming, mit bürgerlichem Namen Erna Strube, ist die Tochter Mannheims. Ihre direkte Art, ihr Humor, ihre "Mannemer Schlappgosch", aber auch ihre ungewöhnliche Stimme haben sie zur Ikone gemacht. 2017 starb sie überraschend mit 72 Jahren. Jetzt wird sie auf der Bühne wieder lebendig. Ende März haben die ersten Proben für das Musical begonnen.
Heidelbergerin schlüpft in die Rolle
Auf der Bühne spielt Jeanette Friedrich die junge Joy. Friedrich ist Mitglied im Musicalensemble des Mannheimer "Capitol". Zurzeit ist sie dort als "Donna" im Musical "Hair" zu sehen. Jetzt steht sie auf der Probenbühne im Mannheimer Stadtteil Schönau und verschlingt gierig ein Stück Schokolade. Denn das ist eine der ersten Szenen im Stück. Das beginnt direkt nach dem zweiten Weltkrieg, in den Trümmern Mannheims. Die junge Joy, damals noch Erna Raad, hat Hunger und freut sich über die Amis, die ihr "Chocolate" schenken und ihre Stimme toll finden.
"Ich glaube, die Mannheimer lieben Joy Fleming, weil sie so authentisch war. Sie hat kein Blatt vor den Mund genommen und nie den Mut verloren. Das bewundere ich."
Musical eigens zur BUGA
Georg Veit führt die Regie und hat auch das Stück geschrieben - eigens für die BUGA. Und deshalb soll es darin nicht nur um das Leben von Joy Fleming gehen, sondern auch die Ziele der Bundesgartenschau - wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz - ansprechen.
"Wir erzählen die Geschichte der jungen Joy Fleming, die sich im Nachkriegsdeutschland mit ihrer Stimme durchsetzt. Und wir erzählen die Geschichte einer jungen Frau, die gegen den Klimawandel kämpft. Beides sind starke Persönlichkeiten. Deshalb passt das zusammen."
Zwei Lieder von Joy Fleming werden Teil des Musicals sein – nämlich "Ein Lied kann eine Brücke sein" und der "Neckarbrücken-Blues". Dazu kommen ein paar neu komponierte Songs von Studenten der Mannheimer Popakademie.
Mit Großspende finanziert
Die Gesamtkosten für die Musical-Produktion und die 15 Aufführungen während der BUGA 23 in Mannheim belaufen sich nach Angaben der Organisatoren auf 250.000 Euro – finanziert durch eine Großspende der Mannheimer Runde, einer Vereinigung von etwa 150 mittelständischen Unternehmen.
Um das Joy Fleming-Musical bei der BUGA 23 zu sehen, reicht als Ticket die Tages- oder Dauer-Eintrittskarte für die Bundesgartenschau.
