Nachdem er bereits eine mehrjährige Haftstrafe in den USA abgesessen hat, muss ein Neckar-Odenwälder Geschäftsmann nun für drei Jahre in Deutschland ins Gefängnis. Das hat das Mosbacher (Neckar-Odenwald-Kreis) Landgericht am Freitagmittag entschieden. Die Richter verurteilten den 46-Jährigen wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in zwei Fällen. Außerdem habe er über 300 Dateien mit kinderpornografischen Fotos und Videos besessen. Zu Beginn der Verhandlung war die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden.
Odenwälder hatte Geständnis abgelegt
Bei der Urteilsfindung habe man die zurückliegende mehrjährige Haft in den USA berücksichtigt, sagte die Vorsitzende Richterin am Mittag am Mosbacher Landgericht. Außerdem hatte der Familienvater offenbar ein umfassendes Geständnis abgelegt und die deutschen Ermittler unterstützt. Aber: Was die Menge und den Inhalt der kinderpornografischen Darstellungen auf seinem Rechner angehe, habe man bei Gericht "schon schlucken müssen", so die Richterin. Zudem habe der Mann sein Leben und das seiner Familie zerstört.
Mann wurde in den USA festgenommen
Ende 2019 hatte der Fall erstmals für Aufsehen in der Region gesorgt: Der Geschäftsmann war mit Kollegen in die USA geflogen - im Auftrag seines Arbeitgebers, eines international tätigen Unternehmens mit Sitz im Neckar-Odenwald-Kreis. Bei der Ankunft an einem Flughafen in Texas griffen US-Ermittler zu und nahmen den Deutschen fest.
Kinderpornografische Dateien auf dem Handy
Die amerikanischen Behörden hatten den Mann offenbar schon seit einiger Zeit via Internet-Recherche im Visier und fanden bei der Kontrolle auf dem texanischen Flughafen kinderpornografische Dateien auf dem Handy des Mannes.
Dem Odenwälder wurde in den USA bereits der Prozess gemacht, er wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Nachdem er die Strafe im November vergangenen Jahres abgesessen hatte, überstellten die Behörden den Angeklagten nach Deutschland, wo er bei der Ankunft erneut festgenommen wurde.
Deutsche Behörden ermittelten parallel
Gegen den Geschäftsmann lag dann auch ein Haftbefehl deutscher Behörden vor. Gleich nach der Festnahme in den USA hatten Ermittler sein Privathaus im Neckar-Odenwald-Kreis durchsucht und dort Computer und Dateien sichergestellt. Daraufhin ergaben sich neue Anklagepunkte gegen den Familienvater.