Die Neckar-Odenwald-Kliniken stehen in diesem Jahr, in dem es vielen anderen kleineren Krankenhäusern in der Region sehr schlecht geht, überraschend gut da. Am Mittwoch stellte die Geschäftsleitung die neuesten Zahlen vor: In diesem Jahr kommt es zu einem Verlust von drei Millionen Euro. Das wird aber von der Geschäftsleitung als großer Erfolg gewertet, denn es ist das beste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre. 2013 hatte das Minus noch bei gut zehn Millionen Euro gelegen.
Viele Einsparungen in den vergangenen Jahren
Der Grund für die geringeren Verluste in diesem Jahr seien vielfältige Anstrengungen, die zum Teil schon vor Jahren in die Wege geleitet wurden. Laut dem ärztlichen Direktor der Neckar-Odenwald-Kliniken, Doktor Rüdiger Mahler, dachte man zum Beispiel mit Hilfe der Mitarbeitenden Prozesse neu und überprüfte alles auf Einsparmöglichkeiten. Das reiche von einfachem Verbrauchsmaterial über Energiekosten bis hin zum Wegfall von Laborwerten, die nicht zwingend notwendig sind.
Außerdem bauten die Neckar-Odenwald-Kliniken einige Doppelstrukturen ab und verlagerten zum Beispiel die Gynäkologie-Abteilung komplett nach Buchen und die Unfallchirurgie nach Mosbach.
Kein weiteres Einsparpotenzial mehr
Für das kommende Jahr rechnet die Klinikleitung allerdings aufgrund der unklaren politischen Rahmenbedingungen mit einem deutlich größeren Verlust von mehr als sieben Millionen Euro. Weiteres Einsparpotenzial gebe es kaum noch.
Die Personalkosten machen bei den Neckar-Odenwald-Kliniken fast 75 Prozent des Gesamtbudgets aus. Sie werden, so rechnet die Geschäftsführung, im kommenden Jahr noch einmal steigen. Beim Personal werden man aber auf keinen Fall kürzen. Die Klinikleitung betont, dass sie "extrem stolz" auf ihre Mitarbeitenden sei. Sie hätten maßgeblich zum Erfolg der Neckar-Odenwald-Klinken beigetragen. Die Qualität und die große Motivation der Belegschaft sei vor allem für einen ländlichen Raum außergewöhnlich.