Das Großfeuer in einem Einkaufszentrum in Mosbach-Neckarelz (Neckar-Odenwald-Kreis) ist gelöscht. Am Montag war in einem Supermarkt ein Feuer ausgebrochen, das sich auf das gesamte Einkaufszentrum ausgebreitet hatte. Um auf mögliche Glutnester schnell reagieren zu können, hält die Feuerwehr nach eigenen Angaben am Mittwoch Brandwache. Weil die Brandruine einsturzgefährdet ist, sei es im Moment schwierig, eine Ursache für das Feuer zu ermitteln, so die Polizei.
Waren Dacharbeiten Grund für den Brand?
Die Mosbacher Staatsanwaltschaft bestätigt dem SWR, dass es am Tag des Brandes auf dem Dach des Einkaufszentrums Arbeiten gegeben hat. Ob die Renovierungsarbeiten das Feuer ausgelöst haben, soll das Gutachten eines Sachverständigen zeigen. Erste Ergebnisse werden in einigen Monaten erwartet.
Brandexperten und Staatsanwaltschaft wollen außerdem klären, ob der Feueralarm und die Sprinkleranlagen beim Feuer am Montag funktioniert haben. Mehrere Mitarbeitende des Einkaufszentrums sagten dem SWR, dass der Alarm wegen Renovierungsarbeiten abgestellt worden sei. Eine Betreiberin eines Kiosks im Eingangsbereich des Einkaufszentrums betonte außerdem, dass sie von mehreren Kunden gewarnt wurde, da der Alarm nicht losgegangen war.
Schnelle Räumung und keine Verletzten
Alle Mitarbeitenden und Kunden konnten am Montag das Einkaufszentrum rechtzeitig verlassen. Das Gebäude sei von der Marktleitung zügig geräumt worden, sagte Carsten Diemer vom Polizeipräsidium Heilbronn dem SWR. Verletzt wurde niemand. "Wir sind der Überzeugung, dass es nur dem schnellen Eingreifen von Feuerwehr und Polizei beziehungsweise auch dem besonnenen Verhalten von den Filialleitungen und den Kundinnen und Kunden zu verdanken ist", so Diemer weiter. Auch Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr betonte gegenüber dem SWR, dass das Verhalten der Filialleiter und der Angestellten vorbildlich gewesen sei.
Was wird aus den Mitarbeitenden?
Obwohl niemand verletzt wurde, sind die Beschäftigten des Supermarkts und des Elektrogeschäfts beunruhigt. Sie wollen wissen, was aus ihren Arbeitsplätzen wird. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die betroffenen Kolleginnen und Kollegen nach Kräften zu unterstützen", sagte eine Sprecherin des Elektromarkts zwei Tage nach dem Brand. Zurzeit werde geprüft, welche Perspektiven man den Mitarbeitenden bieten könne. Auch für die über 60 Beschäftigten des Supermarktes gibt es Entwarnung: "Keiner muss sich um seinen Arbeitsplatz Sorgen machen", teilte der Handelskonzern mit, der den Supermarkt betreibt.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) ist zuversichtlich, dass alle Angestellten an anderen Standorten weiter beschäftigt werden können. "Der Fachkräftemangel gerade im Einzelhandel ist groß", sagte Andreas Hildenbrand, Geschäftsführer der IHK im Neckar-Odenwald-Kreis.