Die Einführung einer Waffenverbotszone in Mannheim wird konkret. Die Verwaltung nannte am Freitag Details.
Der Mannheimer Gemeinderat diskutiert schon länger über eine Waffenverbotszone in den Quadraten, am Wasserturm und dem alten Messplatz. Bereits im Mai hatten die Grünen die Waffenverbotszone beantragt, der damals keine Mehrheit gefunden hatte. Seitdem habe sich "die Einschätzung der Lage leicht geändert", sagt Mannheims Sicherheitsdezernent Volker Proffen (CDU).
Eine Analyse der Polizei Mannheim habe ergeben, dass es vermehrt zu Raub- und Körperverletzungsdelikten im Zusammenhang mit Messern gekommen sei. Der Mannheimer Gemeinderat will am 14. November über die Verbotszone entscheiden.
Bußgeld von bis zu 10.000 Euro
In den betroffenen Gebieten wäre dann das Mitführen von Messern mit einer mehr als vier Zentimeter langen Klinge verboten. Durch das Waffengesetz ist bereits das Mitführen von Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen und Elektroschockern verboten. Verstößt man gegen die Vorschriften, droht ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro.
Verbot ist zeitlich begrenzt
Die Maßnahmen sollen allerdings zeitlich begrenzt sein. Vorgesehen ist ein Verbot freitags und samstags von 20 Uhr bis 6 Uhr sowie an Feiertagen. Außerdem will die Stadt die Verbotszonen nach einem Jahr neu bewerten.
Unabhängig von den Waffenverboten hat die Polizei nach eigenen Angaben ihre Präsenz in der Innenstadt verstärkt. Dadurch würden auch vermehrt Personenkontrollen durchgeführt, sagt Mannheims Polizeipräsident Siegfried Kollmar.
Rechtliche Voraussetzungen gegeben
Die rechtliche Grundlage für eine Waffenverbotszone sei gegeben, betont Mannheims für Ordnung und Sicherheit zuständiger Bürgermeister Volker Proffen. Die Zahl der Delikte mit Messern sei deutlich gestiegen. Außerdem beschränkt sich die Verbotszone auf einen bestimmten Bereich Mannheims und ist zeitlich begrenzt. Die Polizei berichtet, dass es in diesem Jahr bereits fünf versuchte Tötungsdelikte mit Messern gegeben habe.
Zunächst keine Verbotsschilder
Die Stadt plant vorerst keine Verbotsschilder. Sollten die Verbotszonen kommen, werde man vermehrt darüber informieren, so die Stadt. Bereits jetzt sei das Interesse in der Bevölkerung groß.