Leuchtende Augen, nicht nur bei den Kleinen: In den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen drehte sich zwei Tage lang alles um historische Spielsachen. Viele Besucherinnen und Besucher hatten ihre persönlichen Lieblingsstücke aus Kindertagen dabei, um sie von Experten schätzen zu lassen.
Vermögen oder kein Vermögen?
Liegt da ein kleines Vermögen auf dem Tisch? Matthias Jäger aus Ludwigshafen zum Beispiel hatte einen Knuddelhasen aus Kindertagen dabei - und will seinen treuen Begleiter aus Kindertagen auch begutachten lassen. Einfach so, hergeben möchte er ihn aber nicht:
Verena Krus-Bühler aus Bammental (Rhein-Neckar-Kreis) präsentierte stolz ihren geerbten Bären. Ein Spielzeug, das mal unglaubliche zwölf Milliarden gekostet hat. Hergestellt in Thüringen in der Zeit der Hyperinflation nach dem Ersten Weltkrieg. Denn so alt ist der Bär.
Ganz so viel sei er heute nicht mehr wert, sagt der Ladenburger Profi-Schätzer Götz Seidel. Aber "ein bissl" gäbe es schon noch für das Tier. Konkret: 150 bis 200 Euro. Die "Bären-Frau" behält ihren Bär. Bei einer vierstelligen Summe wäre Verena Krus-Bühler vielleicht ins Grübeln gekommen.
Töne aus Lochplatten
Auch ein sogenanntes Kindersymphonium beschäftigte die Schätzer: Die Mannheimerin Roswitha Hensbest hatte das Instrument, das mit Lochplatten funktioniert, mitgebracht, um es schätzen zu lassen. Es stammt aus der Zeit um 1900. Sie selbst hat es aber erst vor rund 30 Jahren gekauft. Am Ende erfährt sie, dass es zwischen 200 und 250 Euro wert ist.
Nostalgie pur - rund 100 Jahre alte Puppenküchen und Kaufläden Neue Ausstellung in Mannheim: Kinderträume um 1900
Die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen (REM) laden ab Sonntag in die Sonderausstellung „Kinderträume. Spielen-Lernen-Leben um 1900“ ein. Zu sehen sind Puppenküchen und Kaufläden.
Sonderausstsellung "Kinderträume"
Die Aktionen am Wochenende in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen waren Begleitprogramm der Sonderausstellung "Kinderträume", die seit vergangenen September läuft. Die Sonderausstellung präsentiert einen besonderen Schatz: Rund 100 historische Puppenküchen und Kaufläden. Außerdem weitere Spielzeuge und Alltagsgegenstände. So entsteht ein umfangreiches Bild vom Spielen, Lernen und Leben um 1900.