Puppenküche aus dem 19. Jahrhundert

Nostalgie pur - 100 Jahre alte Puppenküchen und Kaufläden

Neue Ausstellung in Mannheim: Kinderträume um 1900

Stand
AUTOR/IN
Janine Putzek

Die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen (REM) laden ab Sonntag in die Sonderausstellung „Kinderträume. Spielen-Lernen-Leben um 1900“ ein. Zu sehen sind Puppenküchen und Kaufläden.

Nostalgiker dürften bei der Sonderausstellung im Mannheimer Zeughaus ins Schwelgen geraten: Rund 100 historische Puppenküchen und Kaufläden aus den 1870er bis 1920er Jahren sind ab Sonntag in den Reiss-Engelhorn-Museen (REM) zu sehen. Die Exponate zeigen detailgetreu nachgebildete Miniaturwelten mit über 10.000 verschiedenen Objekten.

Anhand der zahlreichen, winzigen Einrichtungsgegenstände könne man viel über die Zeit um 1900 lernen, teilten die Reiss-Engelhorn-Museen mit. Es gehe nicht nur darum zu zeigen, womit Kinder damals gespielt hätten. Besucherinnen und Besucher lernen auch gleichzeitig etwas über die damaligen Moden und Vorlieben.

Kaufladen aus dem 19. Jahrhundert
Kaufladen aus dem 19. Jahrhundert

So geben die in den Kaufläden angebotenen Marken und Produkte etwa Auskunft über gesellschaftliche Themen und Entwicklungen, so der Generaldirektor und Kurator der Ausstellung, Winfried Rosendahl. Er sieht in jedem Ausstellungsstück ein Fenster zu einer "anderen Zeit", das vom "Alltag der Vorfahren" erzähle.

Restaurator richtet Puppenküche ein
Restaurator richtet Puppenküche ein

Miniaturwelten mit vielen kleinen Einrichtungsgegenständen

Eine historische Puppenküche um 1900 besteht aus bis zu 200 Teilen - dementsprechend zeitintensiv war der Umgang mit den Exponaten. So brauchten die Restauratoren zum Einpacken einer einzigen Puppenküche mehr als zwei Stunden, zum Auspacken und Installieren im Museum vier Stunden. Für Aufbau und Präsentation der insgesamt 85 Miniaturküchen war das Restauratorenteam drei Wochen lang im Einsatz.

Prof. Dr. Winfried Rosendahl, Generealdirektor der Reiss-Engelhorn-Museen und Kurator der Ausstellung
Prof. Dr. Winfried Rosendahl, Generealdirektor der Reiss-Engelhorn-Museen und Kurator der Ausstellung

Spielzeug zur Erziehung traditioneller Geschlechterrollen

Die Puppenküchen und Kaufläden waren allerdings mehr als nur Spielzeuge. Nach Informationen des Kurators dienten sie auch der Erziehung. Mädchen sollten spielerisch an die Haushaltsführung herangeführt werden. Auf den Miniaturherden konnte man teilweise richtig kochen. Eigens für Puppenküchen geschriebene Kochbücher enthalten präzise Mengenangaben für die Zubereitung von Speisen. Für Jungen gab es Baukästen, Modelleisenbahnen und Zinnsoldaten. Diese sollten den männlichen Nachwuchs auf ihre späteren gesellschaftlichen und beruflichen Aufgaben vorbereiten.

Sonderausstellung bis Mai 2024 zu sehen

Die Sonderausstellung ist bis zum 26. Mai 2024 im Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim zu sehen.

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