Mit knapp zwei Jahren Verzug soll die Ersatzspielstätte des Mannheimer Nationaltheaters, die "Oper am Luisenpark" (OPAL), im Oktober eröffnet werden. Bis dahin ist aber noch einiges zu tun. Der Zuschauersaal und die Bühne sind aber fast fertig. Der SWR war bei einem Rundgang über die Baustelle dabei.
Ersatzspielstätte in Mannheim hat mehrere Bestandteile
In einer Leichtbauhalle befinden sich der Aufführungssaal mit Zuschauertribüne, der Orchestergraben und die Bühne. Auch das Foyer mit einem gastronomischen Angebot ist darin geplant. Sanitäranlagen, Backstage-Bereich sowie zusätzliche Räume für Maske, Kostüm und Technik werden in Container verlagert.
OPAL: Bühne mit Drehscheibe
Die Zuschauertribüne wurde im Mai eingebaut und soll im August mit gepolsterten Theaterstühlen ausgestattet werden. Zusätzlich wird es Rollstuhlplätze und Stehplätze geben. Insgesamt sollen hier mindestens 780 Menschen Platz finden. Die Bühne nimmt den Großteil des Raumes ein. Sie ist zwanzig Meter breit und zwanzig Meter tief. Im Bühnenboden eingelassen ist eine Drehscheibe, die mit 160 Rollen in Bewegung gebracht werden kann. Sie soll für einen besonderen Effekt auf der Bühne sorgen, erklärt Tilmann Pröllochs, Geschäftsführender Intendant des Nationaltheaters Mannheim.
OPAL soll Oper in Mannheim zugänglicher machen
Die Lage der Ersatzspielstätte sei ideal – mit dem Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto gut zu erreichen, betont Pröllochs. Auch das Raumkonzept soll den Zuschauerinnen und Zuschauern die Oper näher bringen. Alles sei kompakter und dadurch sei man näher am Geschehen, so Pröllochs weiter. Die Musikerinnen und Musiker hätten trotzdem genug Platz.
Vier Jahre soll es die "Oper am Luisenpark" geben
Das neue Gebäude soll ab Mitte Oktober voraussichtlich die nächsten vier Jahre bespielt werden. Im Anschluss werde es zurückgebaut und anderweitig genutzt. Wofür, das stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Man habe bei der Planung aber darauf geachtet, dass einzelne Konstruktionsteile und Elemente leicht entfernt und wieder verwendet werden können, so der technische Bauleiter Leonhard Großwendt.
Ursprünglich sollte die Ersatzspielstätte am Mannheimer Luisenpark schon im Dezember 2022 fertig sein. Die zuständige Baufirma hatte aber Insolvenz angemeldet. Daraufhin beschloss der Gemeinderat, dass die Spielstätte unter Eigenregie des Nationaltheaters weitergebaut werden solle. Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich nach Angaben des Nationaltheaters Mannheim auf 25,4 Millionen Euro.