Fünf Jahre Gefängnis wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, so lautet das Urteil gegen einen 43-Jährigen Syrer. Er hatte während des Gerichtsprozesses zugegeben, insgesamt 22 Transporte mit etwa 150 illegal eingereisten Menschen, meist Syrern, organisiert zu haben.
Menschen unter unwürdigen Bedingungen transportiert
Die Transporte seien zum Teil unter unmenschlichen, erniedrigenden und demütigenden Bedingungen erfolgt, sagte der vorsitzende Richter bei der Urteilsverkündung. Beispielsweise seien mindestens zehn Menschen stundenlang in einen Transporter gepfercht worden, so der Richter, ohne Sitzgelegenheiten und ohne Fenster.
Die Ermittler waren dem Mann auf die Spur gekommen, als sie bei einer Kontrolle bei Walldorf in einem Auto zwei illegal eingereiste Syrer entdeckten. Der Wagen war auf den Angeklagten zugelassen. Der Syrer hatte im Prozess angegeben, pro Person zwischen 650 und 1.100 Euro für die Einschleusung erhalten zu haben, insgesamt rund 93.000 Euro.
Richter werteten familiäre Situation strafmildernd
Der 43-jährige Mann verzog bei der Urteilsverkündigung keine Miene. Ein Dolmetscher an seiner Seite übersetzte die Worte des vorsitzenden Richters. Dieser sagte, fünf Jahre Haft seien eine vergleichsweise milde Strafe. Grund für das milde Urteil sei die persönliche Situation des Mannes. Er hat fünf Töchter, die jüngste hat laut Gericht erhebliche Beeinträchtigungen. Zu dieser Tochter habe der Familienvater eine besonders enge Verbindung. Ebenfalls strafmildernd wertete das Gericht sein umfassendes Geständnis.