Wie die Stadt Mannheim dem SWR mitteilte, könne das Klinikum nicht wirtschaftlich geführt werden, wenn ein geplanter millionenschwerer Neubau nicht realisiert werde. Das Projekt nennt sich "Neue Mitte". Das Fehlen dieser "Neuen Mitte" sei einer der Gründe, dass das Krankenhaus in finanzieller Schieflage sei. Ohne einen solchen Neubau würden die Defizite jährlich im zweistelligen Millionenbereich liegen, so die Stadt Mannheim.
![Neue Mitte Mannheim (Foto: SWR) Neue Mitte Mannheim](/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/1712950862267%2Csiegerentwurf-neue-mitte-uniklikum-mannheim-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Gutachten: Vorteil durch Zusammenschluss mit Uniklinikum Heidelberg
Die Stadt wartet außerdem auf eine Entscheidung der Landesregierung über einen möglichen Zusammenschluss der Uniklinika Mannheim und Heidelberg zu einem Verbund. Ein solcher Verbund könnte dafür sorgen, dass beide Universitätsklinika bis 2030 mit einer "schwarzen Null" wirschaften könnten. Das hätten Prüfungen externer Unternehmensberater ergeben, die das Land Baden-Württemberg beauftragt hat. So könnte das Defizit des Uniklinikums Mannheim verringert werden, sogar noch bevor der Neubau in Mannheim stehe. Dafür bräuchte es aber eben eine Entscheidung des Landes, wie bei diesem Großprojekt weiter verfahren werden solle, so eine Sprecherin der Stadt Mannheim auf SWR-Anfrage.
Stadt Mannheim kann Defizit im Haushalt bald nicht mehr ausgleichen
Die Stadt Mannheim haftet für 2023 nach eigenen Angaben letztmalig für ein Defizit von maximal 47 Millionen Euro - im Rahmen einer "Patronatserklärung". Das heißt: Die Stadt übernimmt das Minus des Uniklinikums - aber erst nachdem alle anderen Mittel wie Bundes- und Landeshilfen ausgeschöpft sind. Das Geld komme aus Überschüssen früherer Haushaltsjahre. Mehr sei wegen der angespannten Haushaltslage nicht möglich, betonte die Stadt Mannheim auf Nachfrage. Die Stadt gehe ab 2023 von einem gemeinsamen Vorgehen mit dem Land und "entsprechend geteilter Finanzverantwortung" aus.