Am Samstagnachmittag haben in Mannheim auf der Konrad-Adenauer-Brücke neun Aktivistinnen und Aktivisten stundenlang den Verkehr in beide Richtungen blockiert. Laut einer Mitteilung der Polizei von Samstagabend klebten sich sowohl in Fahrtrichtung Mannheim als auch in Fahrtrichtung Ludwigshafen jeweils drei Personen auf der Fahrbahn fest. Auch der Straßenbahnverkehr wurde zeitweise stillgelegt.
Verkehr wieder freigegeben
Inzwischen wurde der Verkehr wieder freigegeben. Trotzdem staute sich als Folge der Verkehr in den Städten bis in den späten Nachmittag. Die Polizei aus Mannheim und Ludwigshafen war mit einem Großaufgebot vor Ort.
Autofahrer in Mannheim reagieren wütend
Viele Autofahrer zeigten sich verärgert. Sie hupten kräftig und beschimpften die Klimaaktivistinnen und -aktivisten teils heftig, beobachtete der SWR vor Ort. Unterstützung bekamen die Klimaaktivistinnen und -aktivisten von vorbeifahrenden Fahrradfahrern. Teilweise umfuhren die Autofahrer die Blockade über die Gleise zwischen beiden Fahrbahnen.
Aktivisten seilten sich von der Brücke ab
Zwei weitere Aktivisten hatten sich von der Brücke auf der Ludwigshafener Seite abgeseilt und ein Transparent ausgerollt. Darauf stand: "Klima retten geht nur mit mehr Demokratie". Feuerwehr und Polizei mussten daraufhin den Schiffsverkehr stoppen. Die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Mannheim und die Wasserschutzpolizei konnten die Abgeseilten sicher herunter holen. Alle elf Klimaaktivisten wurden vorläufig festgenommen, hieß es.
Aktivisten kleben sich auch auf Straßen in Heidelberg
Weitere Klimaproteste ereigneten sich ebenfalls am Samstagnachmittag in der Mannheimer Innenstadt und in Heidelberg: Auf der Fressgassse in Mannheim stellten sich neun Aktivistinnen und Aktivisten mit einem Transparent auf die Fahrbahn. Die Polizei löste die Versammlung nach eigenen Angaben auf, da die erteilten Auflagen nicht eingehalten worden seien.
In Heidelberg klebten sich mehrere Aktivisten auf die B37 und eine weitere mehrspurige Straße. Die Polizei nahm alle Demonstranten vorübergehend fest, einige erhielten Platzverweise. Auch in Heidelberg wurde der Verkehr durch die Protestaktionen beeinträchtigt.
FDP will Wohnorte der 'Klimaaktivisten' wissen
Nach der Straßen- und Brückenblockade der Letzten Generation am Samstag will die FDP-Landtagsfraktion die Wohnorte der beteiligten Aktivistinnen und Aktivisten erfahren. Bei ähnlichen Fällen in Stuttgart habe sich gezeigt, "dass die sogenannten ‚Klimaaktivisten‘ zu knapp 80 Prozent gar nicht aus Baden-Württemberg, sondern vor allem aus Berlin zu ihren Blockaden angereist waren", so der Verkehrspolitische Sprecher Christian Jung in einer Mitteilung am Sonntag.
Offene Fragen zu der Aktion am Samstag und den vorläufig verhafteten Personen will Jung nach eigenen Angaben in einer parlamentarischen Anfrage an die grün-schwarze Landesregierung klären.