Kognitive Fähigkeiten, wie zum Beispiel sich daran zu erinnern, an welcher Stelle man sein Auto auf einem Parkplatz abgestellt hat, können nach einer Covid-Erkrankung stark beeinträchtigt sein, so Forschende der SRH Hochschule Heidelberg. Bei Untersuchungen haben sie nach eigenen Angaben eine mögliche Ursache dieser kognitiven Beeinträchtigungen durch Corona gefunden.
Untersuchung an 1.500 Personen
Die Wissenschaftler Patric Meyer und Ann-Kathrin Zaiser von der SRH Hochschule Heidelberg untersuchten rund 1.500 Personen über ein Jahr lang. Dabei haben sie nach eigenen Angaben eine reduzierte Neubildung von Nervenzellen in einem Teil des Gehirns nach einer Corona-Infektion festgestellt. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Nebel im Kopf und Konzentrationsprobleme seien die häufigsten Symptome nach einer Corona-Infektion. Oft sei auch die Regulierung von Stress und Emotionen gestört.
Corona-Infektion wie eine Entzündung
Man gehe davon aus, dass eine Corona-Infektion ähnlich wie ein entzündlicher Prozess funktioniert, so die Forschenden. Das bedeutet: Das Virus gelangt ins Blut und dadurch ins Gehirn. Durch die überschießende Immunreaktion wird eine Entzündung ausgelöst, die für eine reduzierte Nervenzellneubildung sorgen könnte.
Sport, Ernährung und Medikamente gegen Corona-Folgen
Die SRH-Forschenden hoffen nun, dass die kognitive Leistungsfähigkeit durch bestimmte Medikamente, Gedächtnis-Übungen, moderaten Sport oder gesunde Ernährung bei den Long Covid-Patientinnen und Patienten wieder verbessert werden kann.