Ein Haus in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) muss nach dem Einsturz der Außenwand abgerissen werden. Der Abriss kostet offenbar 82.000 Euro, die der Eigentümer bezahlen soll. Die Familie von Hüseyin Dasdelen will den Abriss aber nicht.
Seit dem Einsturz der Wand ist das Haus versiegelt, weil ein Betreten lebensgefährlich wäre. Die Familie konnte nichts mehr retten. Der Abriss ist aus Sicherheitsgründen nötig und um die Durchgangsstraße wieder frei geben zu können. Die Stadt hat dafür eine Frist von zwei Wochen gesetzt. Sie will der betroffenen Familie aber entgegen kommen, so Oberbürgermeister Dirk Elkemann (parteilos).
Abriss Nachbarhaus für kaputte Wand verantwortlich?
Der Einsturz der Außenwand hat eine Vorgeschichte. Seit drei Jahren klafft direkt daneben eine tiefe Baulücke. Damals wurde die angrenzende Metzgerei abgerissen, mit Genehmigung der Stadt.
Dabei, so Hauseigentümer Hüseyin Dasdelen, sei seine Hauswand beschädigt worden. Der Eigentümer des Grundstücks habe schriftlich erklärt, diese Schäden zu beseitigen. Das sei aber nicht passiert. Das Grundstück war stattdessen weiterverkauft worden.
Familie ist verzweifelt
Die Familie von Hüseyin Dasdelen klagt seit einem Jahr. Aber ein Ende des komplizierten Beweissicherungsverfahrens sei nicht in Sicht. Die Familie ist anderweitig untergekommen, muss jetzt Miete zahlen. Das Haus, das jetzt abgerissen werden soll, war noch nicht abbezahlt.