Am Donnerstagvormittag drückten Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) und sein Amtskollege, der Erste Vize-Bürgermeister der rund 30 Millionen Einwohner zählenden Stadt Chongqing, Wu Cunrong, gemeinsam den Startknopf. Auch der chinesische Generalkonsul in Deutschland, Wang Shunqing, war aus diesem Anlass nach Mannheim gekommen.
Dann setzte sich der erste Güterzug auf der neuen Direktverbindung nach China in Bewegung. In Zukunft soll einmal pro Woche ein Zug die 11.200 Kilometer zurücklegen.
17 Tage mit dem Zug, 35 mit dem Schiff
Der Zug fährt über Polen, Weißrussland, Russland und Kasachstan. Nach Angaben des Logistikkonzerns Contargo verkürzt sich durch die neue Zugverbindung der Warentransport zwischen Mannheim und China deutlich. Der Güterzug brauche etwa 17 Tage, ein Schiff mindestens 35. Die Zugstrecke sei damit eine attraktive Ergänzung zum Seeverkehr und zur Luftfracht.
Die Stadt Chonqing liegt im Landesinneren am Oberlauf des Yangtse. Sie ist Start- und Zielpunkt des Transeurasia-Expresses, der China mit Deutschland verbindet.
Vor einigen Tagen, am 19. Oktober, war bereits ein Güterzug zu Testzwecken auf die neue Strecke geschickt worden.
Großer Bedarf in der Metropolregion Rhein-Neckar
Elektronische Schlösser sollen die durchgängige Überwachung und Sendungsverfolgung einschließlich des täglichen Versands von Informationen an Kunden ermöglichen. Laut Stadt Mannheim besteht in der Metropolregion Rhein-Neckar ein großer Bedarf an einer direkten Bahn-Verbindung nach China. Das hätten Gespräche mit Wirtschaftsunternehmen und Interessenverbänden ergeben.