Zwei Unbekannte sollen in einem Freibad in Mannheim einen 12-Jährigen ins Becken geschubst und unter Wasser gedrückt haben. Es folgte ein Tumult mit über 40 Beteiligten.
Bei der Schlägerei wurde nach Angaben der Polizei ein 24-Jähriger am Sonntagnachmittag durch einen Messerstich leicht verletzt. Vier weitere Menschen erlitten demnach ebenfalls leichte Verletzungen durch Schläge. Einer Person seien außerdem ein Handy und Bargeld geklaut worden. Der Fachbereich Sport und Freizeit der Stadt Mannheim bedauert die Vorfälle, die sich am Sonntag im Herzogenriedbad zugetragen haben, so die Stadt auf SWR-Anfrage.
12-Jähriger soll unter Wasser gedrückt worden sein
Laut Polizei war es zu der Auseinandersetzung gekommen, nachdem zwei Unbekannte einen Jungen ins Becken geschubst und unter Wasser gedrückt hatten. Der 12-Jährige habe seinen zwei Brüdern von dem Vorfall erzählt. Als die Brüder die beiden Unbekannten konfrontierten, sollen diese die Brüder des 12-Jährigen körperlich angegriffen haben, so die Polizei. Im weiteren Verlauf sollen sich demnach Freunde und Familienangehörige der Unbekannten eingemischt haben. Schließlich sei die Auseinandersetzung auf über 40 Beteiligte angewachsen.
Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung
Der Bademeister und ein Mitarbeiter des Sicherheitspersonals hätten den Tumult aufgelöst, hieß es. Die zwei Unbekannten und die anderen Beteiligten seien daraufhin geflüchtet. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen des Diebstahldelikts. Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich bei der Polizei Mannheim zu melden.
Stadt Mannheim verweist auf geltende Regeln
Am Dienstag verwies die Stadt Mannheim im Zusammenhang mit dem Vorfall im Herzogenriedbad auf die allgemeine Benutzungsordnung der Mannheimer Bäder. Demnach sei das Mitbringen von Messern, Waffen oder sonstigen gefährlichen Gegenstände "ausdrücklich untersagt." Badegäste, die sich nicht an die Anweisungen der Mitarbeitenden halten, könnten mit einem Hausverbot belegt werden.
Verstöße gegen Badeordnung: Security und Polizei im Einsatz
An bestimmten Tagen mit vielen Badegästen unterstützt laut Stadt im Herzogenriedbad ein "externer Security-Dienstleister das Badpersonal vor Ort." Bei schweren Verstößen gegen die Badeordnung werde zudem die Polizei hinzugezogen. In den anderen städtischen Freibädern werden der Stadt zufolge aktuell keine externen Dienstleister eingesetzt.
Videoüberwachung auch denkbar laut Stadt
Möglich, so die Stadt, seien zum Beispiel "schnelleres Verhängen und konsequenteres Durchsetzen von Hausverboten in den Bädern oder Präventivmaßnahmen, die Ausschreitungen und Eskalationen im Bad verhindern sollen." Auch Videoüberwachung in ausgewählten Bereichen könnte Bestandteil eines Sicherheitskonzeptes sein.