Der Spargel stapelt sich bereits in den Regalen. Es gibt Spargel aus Ägypten, aus Spanien - und inzwischen auch aus Deutschland. Spargel vom Spargelhof Fackel-Kretz-Keller aus Schwetzingen sucht man dort aber noch vergeblich. Der wird nämlich konventionell angebaut, also ohne Folien.
Obwohl es im Moment ungewöhnlich mild für die Jahreszeit ist, ist es für traditionell angebauten Spargel immer noch zu kalt.
Konventionelle Spargelbauern im Nachteil
Spargelhof-Chefin Elfriede Fackel-Kretz-Keller verzichtet vollständig auf Folien oder beheizende Systeme, weil sie ihren Spargel umweltbewusst und nachhaltig anbauen möchte. Das Ganze hat aber auch einen Haken: Ein weiterer Kälteeinbruch würde ihre Ernte erheblich gefährden - ein Problem, das Bauern, die mit Folie anbauen, nicht haben. Durch Folien wird das teure Gemüse vor der Kälte geschützt.
Obstbauern von früher Blüte betroffen
Die Angst vor einem Kälteeinbruch treibt aber nicht nur die Spargelbauern um. Auch Obstbäume sind zurzeit stark gefährdet. Wegen der frühlingshaften Temperaturen im März sind die Bäume viel zu früh aufgeblüht. Sogar Wildbienen sind schon unterwegs - auch das ist für die Jahreszeit nicht normal. Laut Obstbauer Arno Gätschenberger aus Billigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) reicht bereits wenig Frost, und seine Pflanzen verlieren einen großen Teil ihrer Blüten - mit massiven Folgen für die Ernte. Gätschenberger hält einen Kälteeinbruch in den nächsten Wochen für sehr wahrscheinlich.
Klimawandel als Auslöser
Cornelia Wiethaler aus dem Landesvorstand des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU), macht den Klimawandel für das milde Wetter verantwortlich. Die frühsommerlichen Temperaturen im Spätwinter seien sehr ungewöhnlich. Arno Gätschenberger hofft jetzt darauf, dass es keinen Frost mehr gibt, damit einer guten Birnen-, Apfel- und Kirschernte nichts mehr im Weg steht.