Der Krieg in der Ukraine setzt auch Obstanbauer im Odenwald unter Druck. Denn Polen als großer Apfelproduzent darf nicht mehr nach Russland liefern. Was bislang dorthin ging, kommt nun auch nach Deutschland. Apfelerzeuger wie Arno Gätschenberger aus Billigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) bekommen das deutlich zu spüren.
Polen: Einer der großen Apfelproduzenten Europas
Jeder vierte Apfel, der in einem europäischen Supermarkt verkauft wird, stammt aus Polen. Das Land hat noch im Jahr 2019 fast eine Million Tonnen Äpfel exportiert und war damit Weltmarktführer. Russland als einer der ganz großen Absatzmärkte für die polnischen Obstanbauer fiel aber wegen der Sanktionen weg.
Der Apfelanbauer aus Billigheim macht sich Sorgen, denn der Krieg gegen die Ukraine hat dazu geführt, dass der Apfelmarkt gehörig ins Schwanken gekommen ist. Und das drückt auf die Preise.
Gleichzeitig steigen die Kosten, beispielsweise durch den Mindestlohn. Große Obstanbauer beschäftigen bei der Ernte schon mal 30, 40 oder sogar 50 Saisonarbeitskräfte.
Apfelanbau: Hohe Kosten - niedrige Preise
Auch die Kosten für Energie sind massiv gestiegen. Obstanbauer müssen Kühlhallen betreiben, Fahrzeuge betanken. "Wirklich Spaß macht der Obstanbau derzeit nicht", sagt Gätschenberger.
Die Apfelanbauer können sich gegen diese Entwicklungen nicht wehren. Sie müssen aber mit den Preisen runter, um ihre Ware überhaupt verkaufen zu können und loszuwerden - auch wenn viele Deutsche gerne regionales Obst und Äpfel essen.