Angebot hoch, Preise niedrig

Krieg gegen die Ukraine: Probleme für Apfelbauern im Odenwald

Stand
Autor/in
Friederike Kroitzsch
Ninja Degen
Bild Ninja Degen, SWR Studio Mannheim

Der Krieg gegen die Ukraine macht auch Apfelbauern im Odenwald Probleme. Polnische Äpfel dürfen nicht mehr nach Russland exportiert werden und kommen stattdessen nach Deutschland.

Der Krieg in der Ukraine setzt auch Obstanbauer im Odenwald unter Druck. Denn Polen als großer Apfelproduzent darf nicht mehr nach Russland liefern. Was bislang dorthin ging, kommt nun auch nach Deutschland. Apfelerzeuger wie Arno Gätschenberger aus Billigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) bekommen das deutlich zu spüren.

Polen: Einer der großen Apfelproduzenten Europas

Jeder vierte Apfel, der in einem europäischen Supermarkt verkauft wird, stammt aus Polen. Das Land hat noch im Jahr 2019 fast eine Million Tonnen Äpfel exportiert und war damit Weltmarktführer. Russland als einer der ganz großen Absatzmärkte für die polnischen Obstanbauer fiel aber wegen der Sanktionen weg.

Der Apfelanbauer aus Billigheim macht sich Sorgen, denn der Krieg gegen die Ukraine hat dazu geführt, dass der Apfelmarkt gehörig ins Schwanken gekommen ist. Und das drückt auf die Preise.

Apfelanbau in Billigheim
Apfelerzeuger wie Arno Gätschenberger aus Billigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) bekommen den Krieg gegen die Ukraine deutlich zu spüren.

"Der Markt ist nicht zu 100 Prozent gefüllt, sondern zu 120 oder 130 Prozent, und das drückt auf die Preise!"

Gleichzeitig steigen die Kosten, beispielsweise durch den Mindestlohn. Große Obstanbauer beschäftigen bei der Ernte schon mal 30, 40 oder sogar 50 Saisonarbeitskräfte.

Apfelanbau in Billigheim
Obstbauer Gätschenberger baut Äpfel in Billigheim an und beschäftigt zahlreiche Saisonarbeitskräfte.

"Ich finde es richtig, dass die Leute genug verdienen, aber so steigen meine Erntekosten auf einen Schlag um rund 30 Prozent."

Apfelanbau: Hohe Kosten - niedrige Preise

Auch die Kosten für Energie sind massiv gestiegen. Obstanbauer müssen Kühlhallen betreiben, Fahrzeuge betanken. "Wirklich Spaß macht der Obstanbau derzeit nicht", sagt Gätschenberger.

Die Apfelanbauer können sich gegen diese Entwicklungen nicht wehren. Sie müssen aber mit den Preisen runter, um ihre Ware überhaupt verkaufen zu können und loszuwerden - auch wenn viele Deutsche gerne regionales Obst und Äpfel essen.

"Mit dem Krieg in der Ukraine haben sich die Rahmenbedingungen für deutsche Apfelproduzenten deutlich verschlechtert."

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Friederike Kroitzsch
Ninja Degen
Bild Ninja Degen, SWR Studio Mannheim

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