Nachdem die Mutter eines Säuglings Anfang März am Rheinufer in Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) tot aufgefunden wurde, hat das Jugendamt des Kreises Bergstraße die Vormundschaft für das Baby übernommen. Das sagte eine Sprecherin des Kreises Bergstraße dem SWR. Die Schwester der getöteten 27-Jährigen will nach Angaben ihres Anwaltes das Baby adoptieren. Sie habe einen engen Kontakt zum Kind und der Pflegefamilie und lebe sogar derzeit dort, sagte der Anwalt. Das Familiengericht Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) hat vorerst entschieden, dass das kleine Mädchen erstmal in der Bereitschaftspflegefamilie bleiben soll.
Laut Gericht hat die Tante des Kindes bislang keinen Antrag auf Adoption gestellt, allerdings auf einen Wechsel der Vormundschaft. Darüber will das Gericht nach eigenen Angaben voraussichtlich innerhalb eines Monats entscheiden.
Verdächtiges Paar aus Sandhausen schweigt weiterhin
Ein Ehepaar aus Sandhausen (Rhein-Neckar-Kreis) wird verdächtigt, die Mutter sowie die Großmutter umgebracht zu haben, um das Baby als ihr eigenes auszugeben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schweigen beide nach wie vor zu den Vorwürfen. Der Säugling konnte bei der Festnahme der beiden Tatverdächtigen unversehrt geborgen werden.
Sonderkommission "Rampe" wurde aufgelöst
Die Leiche der Mutter war bei Hockenheim gefunden worden, die der 51-jährigen Großmutter einige Tage später in einem See bei Bad Schönborn (Landkreis Karlsruhe). Die nach den beiden Leichenfunden zusammengestellte Sonderkommission "Rampe" ist nach Angaben der Polizei inzwischen aufgelöst und in eine Ermittlungsgruppe mit deutlich weniger Beamten umgewandelt worden. Die Ermittlungen dauern laut Staatsanwaltschaft an.