Nach dem Mord an einer 27-jährigen Ukrainerin und ihrer 51 Jahre alten Mutter schweigen die beiden Tatverdächtigen. Wie die Staatsanwaltschaft dem SWR bestätigt, handelt es sich um ein Ehepaar aus Sandhausen (Rhein-Neckar-Kreis). Laut Polizei gibt es bisher noch kein Geständnis. Die Leichen der beiden Frauen waren am Rheinufer bei Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) und in einem See bei Bad Schönborn (Kreis Karlsruhe) gefunden worden.
Die beiden 43 und 44 Jahre alten Personen werden dringend verdächtigt, die Frauen umgebracht zu haben. Offenbar wollten sie an das mittlerweile sechs Wochen alte Baby der 27-Jährigen kommen. Die Festgenommenen sollen laut Polizei aus dem engen persönlichen Umfeld der Opfer stammen.
Vater des Babys der getöteten Ukrainerin nicht bekannt
Die Polizei spricht von "gemeinschaftlichem heimtückischen Mord zur Verdeckung einer Straftat." Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden am Abend des 6. März erst die Großmutter und wenige Stunden später die Mutter des Babys getötet haben.
Wer der Vater des Kindes ist, ist laut Polizei derzeit nicht bekannt. Die Beamten gehen allerdings davon aus, dass sich der Mann nicht in Deutschland aufhält. Die beiden Opfer kamen vor einigen Monaten nach Deutschland. Sie waren in einer Flüchtlingsunterkunft im Rhein-Neckar-Kreis untergebracht.
Polizei geht von Ehepaar aus Sandhausen als mutmaßlichen Tätern aus
Das Baby der jungen Frau war vergangene Woche unversehrt bei den zwei Tatverdächtigen gefunden worden. Das sechs Wochen alte Mädchen ist weiter in der Obhut des Jugendamtes. Die Verdächtigen befinden sich laut Polizei in Untersuchungshaft. Die Polizei geht derzeit nicht davon aus, dass weitere Personen an der Tat beteiligt waren. Die Ermittlungen laufen allerdings noch.
Nach dem zweiten Leichenfund wird die Sonderkommission "Rampe" laut Polizei ab der kommenden Woche in eine deutlich kleinere Ermittlungsgruppe umgewandelt. Seit dem Fund der 27-jährigen Ukrainerin am Rheinufer bei Hockenheim hatten rund 60 Beamte nach dem Baby und seiner Großmutter gesucht. Rund 80 Hinweise der Bevölkerung seien eingegangen. Diese werden zum Teil noch ausgewertet, so ein Sprecher der Mannheimer Polizei gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.