Innenminister nimmt Ermittler gegen Vorwürfe in Schutz

Mannheimer Amokfahrt im Innenausschuss: Ermittlungen in alle Richtungen

Stand
Autor/in
Melanie Holstein
Onlinefassung
Janina Hecht

Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) hat sich im Innenausschuss des baden-württembergischen Landtags erneut zur Amokfahrt in Mannheim geäußert.

Auch zweieinhalb Wochen nach der Amokfahrt in Mannheim gibt es keine Hinweise auf ein politisches oder extremistisches Motiv des Täters, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) im Innenausschuss des baden-württembergischen Landtags. Die Ermittler schlössen dies aber nach wie vor nicht aus. Innenminister Strobl äußerte sich außerdem zum aktuellen Sachstand. Er kritisierte dabei die Vorwürfe gegen die Ermittlungen der Polizei und nahm die Ermittlerinnen und Ermittler in Schutz.

Kontakte ins rechtsextreme Milieu im Fokus der Ermittlungen

Man ermittle weiterhin in alle Richtungen und schließe ein politisches Motiv nicht aus, sagte der Innenminister im Innenausschuss. Vorwürfe, dass die Polizei "auf dem rechten Auge blind" sei, wies er zurück. Hinweise auf mögliche Kontakte des Täters ins rechtsextreme Milieu seien den Behörden bekannt und stünden im Fokus der Ermittlungen, sagte Strobl. 

Innenminister Thomas Strobl (CDU) bei einer Pressekonferenz nach der Amokfahrt in Mannheim.
(Symbolbild) Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU)

In den sozialen Medien habe man festgestellt, dass der Todesfahrer Alexander S. bei Versammlungen der sogenannten Reichsbürger-Szene teilgenommen habe, bestätigte der Präsident des Landeskriminalamtes (LKA), Andreas Stenger. Außerdem habe man Bilder gefunden, die den Täter am Schießstand mit Waffen zeigen.

"Keine Anhaltspunkte für ein extremistisches oder politisches Motiv"

Nach aktuellem Ermittlungsstand gehe man aber weiterhin davon aus, dass die psychische Erkrankung des Mannes zu der Tat führte. Man habe nach aktuellem Kenntnisstand keine Anhaltspunkte dafür, dass ein politisches oder extremistisches Motiv zu der Tat führte, sagte Strobl im Innenausschuss. Der Täter habe seit vielen Jahren an einer psychischen Erkrankung gelitten und habe sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden, so Strobl weiter.

Mannheim: Todesfahrer hatte mehrere Waffen zu Hause

Kurz bevor Alexander S. am 3. März festgenommen wurde, hatte er sich mit einer Schreckschusswaffe in den Mund geschossen. Thomas Strobl teilte im Innenausschuss mit, dass der Mann aus Ludwigshafen im Besitz mehrerer Waffen war. Bei der Durchsuchung habe man auch ein Gasdruckgewehr sichergestellt, so Strobl. Eine entsprechende Erlaubnis zum Führen der Waffen habe der 40-jährige Deutsche nicht gehabt.

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Die Amokfahrt in Mannheim war bereits am Dienstag im Innenausschuss des Bundestages Thema und Anlass für eine Sondersitzung. An Rosenmontag war Alexander S. mit einem Auto durch die Mannheimer Fußgängerzone gerast, zwei Menschen starben und 15 Menschen wurden teils schwer verletzt.

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