Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe

Plankstädter Ahrtal-Helfer unterstützen jetzt in der Region

Stand
Autor/in
Nicolas Stauder

Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat viele Helfer aktiviert. Die "Ahrschipper" aus Plankstadt (Rhein-Neckar-Kreis) sind fast jede Woche ins Ahrtal gefahren. Zwei Jahre später helfen sie in ihrer Heimat.

Die Flutkatastrophe im Ahrtal vor zwei Jahren mobilisierte damals eine große Hilfsbereitschaft. In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 traten durch Starkregen Flüsse und Bäche über die Ufer. Durch die Überschwemmungen starben im Ahrtal fast 200 Menschen. Viele verloren alles, was sie hatten. Die Gruppe "Ahrschipper" aus Plankstadt fuhr damals fast jede Woche ins Ahrtal. Während dieser Zeit formten sich innerhalb der Gruppe Freundschaften fürs Leben.

Jetzt hilft die Gruppe in ihrer Heimat Plankstadt. Die Ahrtal-Helfer unterstützen bei den Bauarbeiten eines Vogelparks. Die ehrenamtlichen Betreiber des Parks sind froh, dass die Ahrschipper mit anpacken. Ein kurzer Anruf und zehn Menschen stünden auf der Matte, erklärt ein Ehrenamtlicher des Vogelparks.

Ahrtal-Schipper bei der Arbeit
Ahrschipper helfen im Vogelpark Plankstadt

Im Ahrtal werden die Helfer nicht mehr gebraucht

In den Flutgebieten beginnt so langsam der Wiederaufbau. Dabei können die Plankstädter nicht so helfen wie früher. Denn beim Wiederaufbau spielt das Thema Haftung eine große Rolle. Die Ahrschipper erklären, dass nur professionelle Handwerker die notwendige Qualität beim Wiederaufbau garantieren können.

"Wir haben die ganze Zeit abgerissen. Da konnten wir nichts mehr kaputt machen. Jetzt beim Wiederaufbau müssen das einfach die Handwerker machen."

Ahrtal-Schipper bei der Arbeit
Ahrschipper bei der Arbeit

Früher fuhren sie fast jede Woche ins Ahrtal

Die Truppe hatte sich nach der Flutkatastrophe über die sozialen Medien gefunden und ist noch bis Ende letzten Jahres fast jedes Wochenende ins Ahrtal gefahren. Vor Ort haben sie vollgelaufene Keller geräumt oder dabei geholfen, kaputte Häuser abzureißen.

Der Kontakt zu den Menschen im Ahrtal besteht dabei bis heute. Telefonisch halten Helfer und Betroffene Kontakt, manchmal besuchen sie sich auch noch.

"Die Ahrschipper waren für uns wie Engel. Die haben uns wieder aufgerichtet und Mut gemacht, dass wir weitermachen. Und dass die immer wieder gekommen sind, war für uns unglaublich [...]. Aus Helfern sind dann Freunde geworden."

Vier Helfer beim Abriss
Helfer beim Abriss

Freundschaften fürs Leben

In der Gruppe der Ahrschipper haben sich tiefe Freundschaften gebildet. Zwei haben sich sogar verliebt und sind bis heute ein Paar. Aus einer Gruppe Fremder seien Freunde geworden, sagt Sabine Herrmann. Sie ist seit dem ersten Einsatz bei den Ahrschippern. Und deswegen können sie das Helfen auch nicht lassen.

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