Im Heidelberger Zoo leben zwischen 15 und 25 Füchse in direkter Nachbarschaft zu den Zootieren - zu viele, sagt der Zoo. Die Population sei lange Zeit gleichbleibend gewesen und in einem guten Gleichgewicht zu den anderen Tieren. Jetzt seien die Folgen des viel zu hohen Bestandes auf dem Gelände aber deutlich spür- und sichtbar.
Heidelberg: Füchse machen Jagd auf Zootiere
Einige Füchse hätten bereits Jagd auf Tierparkbewohner gemacht, so der Zoo in einer Mitteilung. Sie hätten die Scheu vor den Besucherinnen und Besuchern weitgehend verloren und kämen ihnen bedenklich nahe. Die Tiere leben wild im Zoo und dösen meist in den Ställen herum. Dort verschmutzen sie das Futter der Zootiere mit ihrem Kot, so der Zoo.
Füchse übertragen Krankheiten
Ein Großteil der Füchse sei derzeit mit der Krankheit Räude befallen. Diese sei auf viele Raubtiere und Hunde übertragbar. Für andere Tiere könnte eine Virusinfektion mit Staupe oder dem Fuchsbandwurm - einem Parasiten, der über den Kot übertragen wird - tödlich sein. In den letzten zwei Monaten wurden laut Zoodirektor Klaus Wünnemann bereits zehn tote Füchse im Zoo gefunden.
Plan: Füchse erlegen und untersuchen
Um den Fuchsbestand wieder in den Griff zu bekommen, sollen Jäger die Füchse erlegen. Durch die Summe der Probleme und Gefahren, die von den Füchsen verursacht werden, müsse eine gezielte Bejagung erfolgen, so der Zoo. Diese Maßnahme übernehmen fachkundige Jäger mit dem Ziel, wie es heißt, den Bestand zu regulieren.
Die erlegten Füchse sollen anschließend pathologisch untersucht werden. Man töte die Füchse nicht gerne, betonte Zoodirektor Klaus Wünnemann, aber aktuell sei das die einzig wirksame Handlungsoption.