An heißen Tagen flimmert in Städten die Luft über dem Asphalt und die Kehle ist trocken. Um Abkühlung und Erfrischung zu finden, helfen in Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe sogenannte "Kühle Karten". Das steckt dahinter:
"Kühle Karte" in Heidelberg
In Heidelberg gibt es seit Mitte Juni 2023 eine sogenannte "Kühle Karte". Denn tropische Nächte und sogenannte Wüstentage waren in Heidelberg laut Stadtverwaltung im vergangenen Sommer Realität.
In der "Kühlen Karte" können Menschen, die bei Hitze im Stadtgebiet unterwegs sind, Abkühlungsorte finden. Verzeichnet sind Kirchen wie die Jesuitenkirche mit ihrem dazugehörigem Barockgarten oder Sitzbänken in Baumnähe. Aber auch viele Eisdielen in der Innenstadt sowie Brunnen - beispielsweise der auf dem Universitätsplatz - sind in der Karte verzeichnet.
Noch mehr kühle Orte gibt es in unserer Bildergalerie:
Kostenloses Trinkwasser zum Auffüllen
Außerdem sind öffentlich zugängliche Toiletten auf der Karte vermerkt und solche, wo es kostenloses Trinkwasser zum Auffüllen gibt. Gleiches gilt für öffentliche Trinkwasserbrunnen und sogenannte Refill-Stationen. Das sind Läden oder öffentliche Einrichtungen, die anhand eines blauen tropenförmigen Aufklebers an der Fensterscheibe verdeutlichen, dass es hier kostenloses Leitungswasser zum Nachfüllen gibt.
Initiator dafür war der Verein Refill, der sich für Umweltschutz, Müllvermeidung und genügend Trinkwasser für alle einsetzt. Das Motto lautet: "Habe deine Trinkflasche dabei! Schütze unsere Umwelt! Trink genug Wasser! Lebe gesund! Spare Geld!"
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"Kühle Karte" und Infovideos in Mannheim
Auch in Mannheim gibt es eine "Kühle Karte". Hier wird zwischen innenliegenden kühlen Orten und Stellen im Freien unterschieden. Aufgezählt werden unter anderem die teils klimatisierte Hochschule, schattige Plätze auf dem Kinderspielplatz im Lindenhof und kühle Orte am Wasser wie die Baumreihe am Neckar im Stadtteil Jungbusch. Wer weitere Ideen für kühle Orte melden will, der soll sich nach Angaben des Mannheimer Klimamanagers an die Stadtverwaltung wenden.
Am Alten Meßplatz und am Wasserturm gibt es außerdem öffentliche Trinkbrunnen. Zudem sind auch in der Mannheimer Innenstadt mehrere Refill-Stationen vorhanden - beispielsweise im Kleidungsgeschäft "umgekrempelt" oder im Campus-Shop an der Universität. Die Stadt informiert darüber hinaus auf der eigenen Internetseite, wie man sich bei Hitzewellen am besten verhält. Bald sollen dazu auch in Straßenbahnen und auf Social-Media-Kanälen Videos gezeigt werden.
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Karlsruher Stadtplan für heiße Tage
Die Stadt Karlsruhe hat schon 2013 eine Klimaanpassungsstrategie veröffentlicht, die nun laufend aktualisiert wird. Eine der aktuellen Maßnahmen darin ist der sogenannte Stadtplan für heiße Tage - also quasi eine "Kühle Karte" für Karlsruhe. Darauf sind kühle Grünanlagen wie die am Alten Friedhof in der Oststadt und kühle Innenräume wie die Bibliothek des Badischen Landesmuseums aufgelistet. Auch Sitzbänke in der Nähe von Bäumen wie rund ums Schloss und Wasserstellen wie die Wasserspiele am Marktplatz werden erwähnt. Zudem gibt es auch in Karlsruhe viele der sogenannten Refill-Stationen, auf die die Stadt in der Karte hinweist.
Karlsruhe will sich nach eigenen Angaben beim Hitzeschutz außerdem an Frankreich orientieren. Dort sind mit dem Hitzeaktionsplan mehr Informationen über den richtigen Umgang mit Hitze im öffentlichen Raum verbreitet worden. Außerdem werden in einer weiteren Risikostufe ältere Menschen aktiv angerufen, um nachzufragen, ob sie ausreichend trinken oder Hilfe benötigen. Außerdem gibt es dort Kühlräume mit medizinisch geschultem Personal. Auch in Karlsruhe seien Maßnahmen wie in Frankreich denkbar, teilte die Stadt mit.