Die ab Mittwoch geplanten Streiks von Ärztinnen und Ärzten an kommunalen Kliniken sind vorerst abgewendet. Der Marburger Bund sagte den Ausstand ab: Er werde zunächst aufgeschoben, teilte die Ärztegewerkschaft am Dienstag mit.
Der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hätten sich am Montagabend kurzfristig auf ein Tarifergebnis verständigt, hieß es zur Begründung. Die Große Tarifkommission der Gewerkschaft wolle die mögliche Tarifeinigung nun den betroffenen Mitgliedern in den tarifgebundenen Krankenhäusern zur Abstimmung vorlegen. Bis zum Vorliegen des Ergebnisses seien die angekündigten Streiks ausgesetzt. Das Ergebnis soll laut Marburger Bund in der zweiten Februarwoche vorliegen.
Operationen können wie geplant stattfinden
Für die Patientinnen und Patienten sind das gute Nachrichten. So können beispielsweise in den SLK Kliniken Heilbronn und auch im Klinikum Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) alle geplanten Operationen stattfinden.
Gute Nachrichten für Patientinnen und Patienten Ärztestreik abgesagt: In Crailsheim und Heilbronn wird wie geplant operiert
Der geplante Streik der Ärztinnen und Ärzte am Mittwoch ist abgesagt. Doch wie gehen die Kliniken mit der neuen Situation um? In Crailsheim und Heilbronn soll operiert werden.
Mitte November waren die Tarifverhandlungen nach fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden gescheitert. Die Mitglieder des Marburger Bundes hatten sich daraufhin im Dezember bei einer Urabstimmung für Streiks an den kommunalen Kliniken ausgesprochen. Die Große Tarifkommission hatte dann beschlossen, den Weg für unbefristete Streiks ab dem 15. Januar freizumachen. Die genaue Ausgestaltung sollten die Landesverbände des Marburger Bundes festlegen.
Gewerkschaft und Arbeitgeber näherten sich an
Laut der Mitteilung des Marburger Bundes vom Dienstag sieht das jetzt gefundene Tarifergebnis vor, dass die Gehälter über die gesamte Laufzeit bis 31. Dezember 2026 um 8 Prozent steigen: rückwirkend zum 1. Juli 2024 um 4 Prozent, ab 1. August 2025 um weitere 2 Prozent und dann nochmal um 2 Prozent ab 1. Juni 2026. Die Entgelte für Bereitschaftsdienst und der Einsatzzuschlag im Rettungsdienst erhöhen sich entsprechend. Die VKA bestätigte die Ergebnisse der Einigung.
Die Gewerkschaft hatte eine Reform der Schicht- und Wechseldienstregelungen, eine Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent sowie finanzielle Verbesserungen bei Bereitschaftsdiensten und Rufbereitschaft bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten gefordert. Der in Rede stehende Tarifvertrag gilt für bundesweit rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern. Ausgenommen sind die Vivantes-Kliniken in Berlin und anderen Kliniken vor allem in Ostdeutschland, die Haustarifverträge haben.
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