Weibel starb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit in einem Karlsruher Krankenhaus, wie ein ZKM-Sprecher mitteilte. Er stand mehr als 24 Jahre lang an der Spitze des ZKM. Der Medienkünstler entwickelte das Haus zu einer international renommierten Institution mit weltweit einzigartigem Profil. Bis zuletzt arbeitete Weibel an anstehenden Ausstellungen und anderen Veranstaltungen.
Ein Nachruf von Marie-Dominique Wetzel
"Weibels Ansätze waren immer herausfordernd, in seinen brillanten Konzepten war Weibel dem Heute voraus", sagte die baden-württembergische Kunstministerin Petra Olschowski (Grüne).
"Karlsruhe verliere mit Weibel einen Pionier und eine herausragende Persönlichkeit", betonte Oberbürgermeister Frank Mentrup. Künstler, Theoretiker und Kurator Peter Weibel wurde 1944 in Odessa geboren und sollte Ende März in den Ruhestand gehen.
Viele Stationen und viele Auszeichnungen
Im Laufe seines Lebens hatte Weibel unter anderem in Wien, Kanada und New York gelehrt. Von 1989 bis 1994 leitete er das von ihm gegründete Institut für Neue Medien an der Städelschule Frankfurt am Main, war von 1993 bis 1999 Österreich-Kommissär der Biennale von Venedig und künstlerischer Leiter der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet.
Für seine außerordentlichen Verdienste wurde Prof. Peter Weibel 2008 der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg verliehen. Eine Verleihung des Bundesverdienstkreuzes war im Zuge seiner Verabschiedung Ende März 2023 geplant.
Weibels letztes Projekt wird vom ZKM Team umgesetzt
Sein letztes großes Projekt als ZKM-Vorstand ist die Ausstellung "Renaissance 3.0", die sich mit neuen Allianzen von Kunst und Wissenschaft im 21. Jahrhundert befasst. Sie wird vom ZKM Team in seinem Sinne umgesetzt und Ende März mit einem Veranstaltungswochenende eröffnet.
Der bedeutende Performance- und Videokünstler wäre am Sonntag 79 Jahre alt geworden. Er hinterlässt eine Lebensgefährtin.