Es sind 19 Minuten, die den Traum von Familie Sommer wie eine Seifenblase zerplatzen lassen: In dieser kurzen Zeit stehlen Unbekannte Ende Februar ihren Wohnwagen auf einem abgesperrten Abstellplatz im Industriegebiet in Durmersheim (Landkreis Rastatt) und werden dabei von einer Kamera auf dem Nachbargrundstück gefilmt.
Schaden von rund 40.000 Euro
Mehrere maskierte Unbekannte sind auf dem Video zu sehen, wie sie sich kurz vor Mitternacht an dem Wohnwagen von Familie Sommer zu schaffen machen. Dass direkt nebenan eine Privatveranstaltung stattfindet, scheint die mutmaßlichen Täter nicht zu stören. Die Polizei Bietigheim spricht später in ihrem Bericht von einem Gesamtschaden von rund 40.000 Euro. Von den Unbekannten und dem Wohnwagen fehlt bis heute jede Spur.
Diebe stehlen ein Stück Eigenheim
Für Melanie Sommer, Ehemann Heiko und Sohn Tim ist die Nachricht ein Schock. Eigentlich heißt die Familie anders, namentlich wollen sie aber anonym bleiben. Den Wohnwagen habe man sich nach einem Erbe vor gut drei Jahren angeschafft, sie selbst sei leidenschaftliche Camperin. "Unser Stück Eigenheim ist weg", sagt sie und sucht nach den richtigen Worten. "Wir haben uns den Wohnwagen genau so eingerichtet, wie wir uns total wohlgefühlt haben." Außerdem habe man sich auf dem Grundstück mit dem massiven Tor sicher gefühlt. Ein Deichselschloss sollte für zusätzliche Sicherheit sorgen.
Wie kann man das Wohnmobil vor Einbruch schützen?
Vorkehrungen, wie Familie Sommer sie zum Schutz ihres Wohnwagens getroffen hat, gibt es viele. "Der große Knackpunkt an einem Wohnwagen oder einem Wohnmobil ist natürlich die Tür", erklärt Thomas Hätty, Leiter im Bereich Verkehr und Technik beim ADAC Nordbaden. Diese könne man mit zusätzlich angebrachten Sicherheitsschlössern absichern, gleiches gelte auch für die Fenster. Bei Rädern wäre beispielsweise eine Radkralle denkbar. "Die einfachste und schnellste Lösung ist aber die Schlosslösung der Kupplung", empfiehlt Hätty. Ein sogenanntes Überziehschloss gebe es bereits für rund 50 Euro.
Versicherungssumme noch unklar
Bei ihrer Versicherung hat Familie Sommer bereits alle Unterlagen eingereicht. Wie viel am Ende vom entstandenen Sachschaden aber tatsächlich übernommen wird, ist noch unklar. Eins steht aber fest: Auch in Zukunft soll es mit einem Wohnwagen Urlaube auf der Lieblingsinsel Sardinien geben - wenn auch nicht mit dem gleichen Modell wie zuvor.