Mutterseelenallein lag der kleine Frischling in einer Kuhle mitten im Wald bei Pforzheim, bis eine Spaziergängerin das Tier fand. Die brachte das nur wenige Tage alte Wildschwein in eine Auffangstation für Wildtiere.
Jäger Dennis Renschler zieht Frischling groß
Von dort aus kam es schließlich nach Birkenfeld zu Dennis Renschler. Seit fünf Monaten zieht der Dachdecker und Hobbyjäger den Frischling groß, der eigentlich auf den Namen Friedrich hört. Mit der Zeit hat sich aber auch der Spitzname Schnitzel ergeben.
Er horcht wie ein Hund. Er macht Sitz und Platz.
Schnitzel ist nicht für den Teller gedacht
Die ersten Wochen wurde Schnitzel, damals noch in der Auffangstation, mit dem Fläschchen großgezogen. Jetzt stehen gerade Walnüsse und Kastanien auf dem Speiseplan des Frischlings, die es überall in der Umgebung zu finden gibt. Aber: "Auf Buttercroissants vom Bäcker fährt er gerade auch ab", sagt Jäger Dennis Renschler.
Selbst auf den Speiseplan soll Wildschwein Schnitzel nicht kommen. Dafür hat ihn Ziehvater Dennis Renschler schon zu sehr ins Herz geschlossen.
Wildschwein Schnitzel wohnt im Garten in Birkenfeld
Schnitzel wohnt im umzäunten Garten direkt hinter der Werkstatt des Dachdeckerbetriebs. Der bietet jede Menge Auslauf. Dennis Renschler hat ihn wildschweingerecht eingerichtet: Es gibt eine kleine Hütte aus Holz, Stöcke, alte Bälle, einen Dreckhaufen und sogar eine kleine Badewanne.
Schnitzel mag die Nähe zu seinem Herrchen. Auch der achtjährige Mathis aus der Nachbarschaft schaut öfter vorbei, um mit Schnitzel zu spielen.
Weil Schnitzel jede Scheu vor Menschen verloren hat, komme auch ein Auswildern nicht mehr in Frage, sagt Dennis Renschler. Er geht davon aus, dass das Tier bis zu 20 Jahre alt werden kann.
Wir gehen beide zusammen in Rente.
