In Dettenheim im Kreis Karlsruhe haben Naturschützer am Freitagnachmittag zehn junge Steinkäuze ausgewildert. Sie kümmern sich seit zehn Jahren um die Wiederansiedlung der bedrohten Eulenarart. Seit Beginn des Projekts 2013 hat eine Interessengemeinschaft aus Vogel- und Naturschützern mehr als 90 Steinkäuze ausgewildert.
Wenn man einen langen Atem habe, könne man was bewerkstelligen, sagt der Vorsitzende des Vereins für Vogel- und Naturschutz Dettenheim, Hermann Geyer. "Wir sind hochzufrieden. Das ist auch für die Initiatoren eine große Motivation."
Lebensraum der Steinkäuze verschwindet zunehmend
Das Problem sei, dass der Lebensraum der Steinkäuze zunehmend verschwinde, so Geyer. Die Vögel brauchen Baumhöhlen auf Streuobstwiesen als Nistplätze. Die Interessengemeinschaft züchtet daher Steinkäuze mit sechs Zuchtpaaren und wildert die Jungvögel aus. Zehn Jungtiere wurden am Freitagnachmittag in der Nähe des Naturschutzzentrums Dettenheim in die Freiheit entlassen.
Sichtbare Erfolge der Auswilderung
Die Jungkäuze wurden vor der Auswilderung beringt. Manche von ihnen legen beachtliche Strecken zurück. So wurden zwei in Dettenheim ausgewilderte Steinkäuze im Saarland und in Hessen gesehen. Besonders schön für die Naturschützer ist es natürlich, wenn sie den Erfolg ihrer Bemühungen vor der eigenen Haustür sehen.
Ein 2020 freigelassener männlicher Steinkauz hat zwei Jahre später in Dettenheim-Rußheim in einem an einem Baum befestigten Nistkasten mit einer Partnerin zwei Jungkäuze aufgezogen. Ein ähnliches Beispiel gibt es in diesem Jahr aus Stutensee-Spöck.
Steinkauz Symbol für Streuobstwiesen
Hermann Geyer geht es aber vor allem um den Lebensraum des Steinkauzes. Der Vogel sei ein Symbol für die Streuobstwiesen, die es zu schützen gelte. Mit seinem Einsatz für den Vogel will Geyer darauf aufmerksam machen.