Ein Feuer beim Automobilzulieferer Boysen in Simmersfeld im Kreis Calw hat laut Polizei einen Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro angerichtet. Ein Mitarbeiter des Sicherheitspersonals kam mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Zwei Feuerwehrleute erlitten leichte Verletzungen.
Rolf Geisel, der Geschäftsführer der Boysen-Gruppe, schätzt den Schaden auf rund zehn Millionen Euro. Die Produktion werde für den heutigen Tag noch still stehen. Geisel geht aber davon aus, dass die Zulieferung für die Automobilkunden, wie zum Beispiel das Daimlerwerk in Sindelfingen, am Dienstag wieder normal anlaufen kann.
Großaufgebot der Feuerwehr bei Brand in Simmersfeld
Rund 150 Feuerwehrleute waren im Industriegebiet im Einsatz, außerdem zahlreiche Rettungskräfte. Nach Angaben der Calwer Feuerwehr waren mehrere Tausend Liter eines Lösungsmittels ausgelaufen. Die Flüssigkeit breitete sich dabei aus, sodass der betroffene Gebäudeteil schließlich in Vollbrand stand, so ein Sprecher.
Es entstanden Temperaturen von mehreren hundert Grad. Die Feuerwehr verhinderte mit einem massiven Schaumteppich die Ausbreitung des Feuers auf andere Gebäude. Die betroffene Fertigungshalle stand jedoch bereits in Flammen, als die Wehrleute eintrafen.
Brand bei Automobilzulieferer in der Nacht unter Kontrolle
Rund zwei Stunden nach dem Alarm, gegen vier Uhr am Morgen, hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Eine Stunde später hatten die 13 Atemschutztrupps das Feuer gelöscht, nur einzelne Glutnester mussten noch bekämpft werden. Nach Angaben des Kreisfeuerwehrverbands Calw mussten Atemschutzgeräte aus dem Kreis Freudenstadt angefordert werden. Auch am Montagmittag waren Einsatzkräfte zur Brandwache vor Ort.
Ein Mitarbeiter des Automobilzulieferers hatte den Brand in der Nacht gegen zwei Uhr bemerkt und Alarm geschlagen. Laut Feuerwehr erlitt der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma eine schwere Rauchgasvergiftung und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Feuerwehrmann klagte über Kreislaufprobleme und ein weiterer zog sich leichte Brandverletzungen am Unterarm zu, sagte der Sprecher. Beide seien ambulant versorgt worden.
Warum das Lösungsmittel auslaufen konnte, ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen.