250 bis 300 Teilnehmer

Flüchtlingsunterkünfte in Rastatt: Informationsabend kommt gut an

Stand
Autor/in
Patrick Neumann
Fabiola Germer
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Die Stadt Rastatt sucht Flüchtlingsunterkünfte. Bei einem Informationsabend konnten Bürgerinnen und Bürger Sorgen und Kritik äußern.

Wo können Unterkünfte für Flüchtlinge entstehen? Diese Frage beschäftigte am Mittwochabend Bürgerinnen und Bürger in Rastatt. Pünktlich um 18 Uhr eröffnete Oberbürgermeisterin Monika Müller (SPD) die Veranstaltung in der Badnerhalle. Etwa 250 bis 300 Personen hatten sich versammelt, um ihre Fragen zu geplanten Flüchtlingsunterkünften zu stellen.

Unterkunft Platanenstraße im Fokus

Besonders im Fokus bei den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern stand die geplante Unterkunft in der Platanenstraße 7. Hier hat die Stadt Rastatt das Technische Rathaus als mögliche Flüchtlingsunterkunft im Blick. Nach derzeitigem Stand sollen dort einzelne Wohnungen entstehen.

Doch die Bürgerinitiative "Platanenstraße 7" ist mit der Wahl nicht einverstanden. Klaus Harsch, Sprecher der Initiative, ergriff direkt als Erster das Wort aus dem Plenum und kritisierte die Pläne der Stadtverwaltung.

Oberbürgermeisterin Monika Müller (SPD)
Rastatts Oberbürgermeisterin Monika Müller (SPD) hatte zu einer Info-Veranstaltung zum Thema "Unterbringung von Flüchtlingen" eingeladen.

Er beklagte einen angeblichen "Wertverlust der Immobilien in der Platanenstraße", sollten dort Wohnungen für Flüchtlinge entstehen. Außerdem würde "die Lebensqualität zerstört werden." Oberbürgermeisterin Monika Müller (SPD) entgegnete jedoch deutlich: "Ob 40 bis 50 Menschen dafür sorgen können, dass die Lebensqualität beeinträchtigt wird, wo schon jetzt Tausende leben, das bezweifle ich."

Wohin mit Flüchtlingen in Rastatt? Suche nach Flüchtlingsunterkünften geht weiter
"Ich fand die Veranstaltung sehr konstruktiv. Am Anfang dachte ich: Kommen jetzt sehr kritische Stimmen? Aber es hat auch viel Transparenz reingebracht", sagt Sefa Pusmaz. Bild in Detailansicht öffnen
Wohin mit Flüchtlingen in Rastatt? Suche nach Flüchtlingsunterkünften geht weiter
"Ich fand vor allem gut, dass der Informationsteil am Anfang war. Auch wie es dazu kommt, dass Flüchtlinge aufgenommen werden", sagt Besucherin Birigt Luber. Bild in Detailansicht öffnen
Wohin mit Flüchtlingen in Rastatt? Suche nach Flüchtlingsunterkünften geht weiter
"Ich fand die Veranstaltung sehr fair. Es gab auch keine großen Proteste. Den Argumenten kann ich mich anschließen heute Abend, aber ich mache mir trotzdem Gedanken, wie es weitergehen soll", sagt Michael Heimburger über den Informationsabend. Bild in Detailansicht öffnen

Bürger begrüßen die Informationsveranstaltung

Trotz der anfänglichen Kritik konnten viele Rastatter Bürgerinnen und Bürger der Informationsveranstaltung einiges abgewinnen. Es sei ein fairer Abend gewesen mit einer konstruktiven Stimmung, sagte Michael Heimburger. "Die Argumente heute Abend waren sehr gut, es war sehr informativ, aber langfristig mache ich mir auch Gedanken darüber, wie es mit den Zureisenden weitergeht."

Auch Sefa Pusmaz von der Moschee in Rastatt war insgesamt zufrieden. "Ich fand die Veranstaltung sehr positiv gestimmt. Es wurden konstruktiv Fragen gestellt, die auch gut beantwortet wurden."

Kirsten Weseler dagegen war eher unzufrieden: "Ich fand es gut, dass es so eine Veranstaltung gibt, aber ich fand sie inhaltlich nicht gut. Mir hat der kritische Ansatz gefehlt", erklärt sie. "Ich finde es verfehlt, in der heutigen Zeit zu sagen, hier bei uns sei alles gut. Das ist es nicht."

Wie ist die aktuelle Situation in Rastatt?

Nach Angaben der Stadt Rastatt gibt es derzeit fünf städtische Flüchtlingsunterkünfte. Eine davon ist das Martha-Jäger-Haus. Ein ehemaliges Pflegeheim in zentraler Lage. Dort seien aktuell etwa 185 Menschen untergebracht. Bis zu 250 haben dort laut der Stadt insgesamt Platz. Monatlich sollen laut Oberbürgermeisterin Monika Müller 16 Personen hinzukommen, die eine Unterkunft benötigen.

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Beim Thema Flüchtlingsunterkünfte den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen, sei der einzige Weg, Vertrauen zu schaffen, so Monika Müller. Am Ende des Abends war die Oberbürgermeisterin zufrieden mit der Veranstaltung. "Ich bin froh, dass viele Rastatter und Rastatterinnen die Möglichkeit genutzt haben, hier her zu kommen, um ihre Fragen los zu werden."

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