Anklage fordert neun Jahre Haft

Plädoyers in Karlsruher Prozess gegen mutmaßlichen dm-Erpresser

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Sven Huck
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Im Karlsruher Prozess gegen einen mutmaßlichen Erpresser der Drogeriemarktkette dm hat die Anklage neun Jahre Haft gefordert. Die Verteidigung plädierte auf ein "mildes Urteil".

Im Prozess gegen einen mutmaßlichen Erpresser der Drogeriemarktkette dm sind vor dem Karlsruher Landgericht die Plädoyers gehalten worden. Die Anklage hat neun Jahre Haft gefordert. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Die Verteidigung plädierte auf ein "mildes Urteil", ohne ein konkretes Strafmaß zu nennen. Das Urteil wird nach Ostern erwartet, voraussichtlich am 14. April.

Geständnis zum Prozessauftakt

Der Prozess war am Donnerstag vor dem Landgericht Karlsruhe gestartet. Zum Auftakt hatte der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Er hatte zugegeben, von dm im September 2019 rund eine halbe Million Euro in der Kryptowährung Bitcoin erpresst zu haben.

Karlsruhe

Prozessauftakt am Landgericht dm-Erpresser gesteht zu Prozessbeginn in Karlsruhe

Vor dem Karlsruher Landgericht muss sich seit Donnerstagvormittag ein Mann verantworten, der die Drogeriemarktkette dm erpresst haben soll. Zum Prozessauftakt hat der Angeklagte ein umfangreiches Geständnis abgelegt.

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Er habe seinen Lebensabend verbringen wollen, ohne weiter arbeiten zu müssen, so der 53-Jährige zu seinen Beweggründen. Der in der Schweiz lebende Deutsche hatte zuletzt in einer Psychiatrie gearbeitet und nach eigenen Angaben selbst immer wieder mit psychischen Problemen zu kämpfen.

Explosion in dm-Filiale

Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, hatte er eine Explosion in einer dm-Filiale in Freiburg verursacht. Laut der Anklageschrift belief sich der Sachschaden auf rund 20.000 Euro, verletzt wurde niemand. Die Drogeriemarktkette zahlte daraufhin rund 450.000 Euro in Bitcoin.

Die digitale Spur der Kryptowährung konnte trotz umfangreicher Verschleierungsversuche von der Polizei schließlich bis zum Erpresser zurückverfolgt werden. Im vergangenen Sommer durchsuchten Schweizer Ermittler das dortige Wohnhaus. Dabei waren Beweismittel wie explosive Stoffe und Schusswaffen sichergestellt worden.

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