Neue Elefanten-WG: Elefantenkuh Indra wird mit Mutter Saida und Freundin Jenny im Zoo Karlsruhe zusammengeführt.

Nach 13 Jahren

Elefanten-Mutter und -Tochter im Karlsruher Zoo wiedervereint

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Hannah Radgen
SWR Aktuell, Logo

Elefanten-Neuzugang Indra konnte am Donnerstag mit ihrer Mutter Saida und deren Freundin Jenny im Karlsruher Zoo zusammengeführt werden. Am Dienstag kam sie bereits an.

Am Donnerstagmorgen war es endlich so weit: Das Gatter, das zwei Bereiche im Karlsruher Elefantengehege voneinander trennt, wurde geöffnet. Unter Beobachtung zahlreicher Tierpflegekräfte, von Tierärzten und dem Zoodirektor konnten die beiden Elefantenkühe Saida und Jenny ihre neue Mitbewohnerin ausgiebig inspizieren.

Ein Elefant vergisst nie?

Indra (27), Saida (~50) und Jenny (~40) sind sich in ihrem Leben alle schon einmal über den Weg gelaufen. Indra kam damals im Tierpark Hagenbeck in Hamburg auf die Welt: als Saidas Tochter. Auch Jenny und Indra konnten sich schon in ihrer gemeinsamen Zeit in Hamburg kennenlernen. Bis zum Beginn dieser Woche hatte Indra die beiden Elefantenkühe Saida und Jenny bereits über zehn Jahre nicht mehr gesehen. Es spreche aber einiges dafür, dass sich Elefanten auch nach Jahren der Trennung wiedererkennen könnten, erklärten die Experten im Karlsruher Zoo.

Sorge vor der Zusammenführung im Zoo Karlsruhe

Seitdem Saida und Jenny im Karlsruher Zoo leben, sind sie dicke Freundinnen geworden. Früher galt Jennys Verhalten gegenüber anderen Elefanten allerdings als problematisch. Die Sorge vor der Zusammenführung mit einem neuen, dritten Elefanten war deshalb groß. Jenny könnte sich als drittes Rad am Wagen fühlen und sich möglicherweise aggressiv gegenüber Neuzugang Indra verhalten, erzählte der Karlsruher Zoodirektor Matthias Reinschmidt. Nach Indras Ankunft am Dienstag wurde deshalb das Dickhäuterhaus vorerst geschlossen. Man wollte die Zusammenführung mit Bedacht angehen.

Neue Elefanten-WG: Elefantenkuh Indra wird mit Mutter Saida und Freundin Jenny im Zoo Karlsruhe zusammengeführt.
Gespannt warten Tierpflegerinnen und Tierpfleger auf die Zusammenführung der beiden Elefanten Saida und Jenny mit Neuzugang Indra. Bild in Detailansicht öffnen
Neue Elefanten-WG: Elefantenkuh Indra wird mit Mutter Saida und Freundin Jenny im Zoo Karlsruhe zusammengeführt.
Nachdem das Gatter zwischen den beiden Gehegen geöffnet ist, können sich die Elefantenkühe richtig kennenlernen. Bild in Detailansicht öffnen
Neue Elefanten-WG: Elefantenkuh Indra wird mit Mutter Saida und Freundin Jenny im Zoo Karlsruhe zusammengeführt.
Mutter Saida und Freundin Jenny untersuchen Neuzugang Indra. Bild in Detailansicht öffnen
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Auch Indra berüsselt neugierig Jennys Ohr. Bild in Detailansicht öffnen
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Alle Sorgen im Zoo waren umsonst: Indra und Jenny scheinen sich super zu verstehen. Bild in Detailansicht öffnen
Neue Elefanten-WG: Elefantenkuh Indra wird mit Mutter Saida und Freundin Jenny im Zoo Karlsruhe zusammengeführt.
Die Elefanten-WG ist komplett: (v.l.n.r.) Jenny, Saida, Indra. Bild in Detailansicht öffnen

Es ist wirklich perfekt gelaufen. Wie im Bilderbuch.

Vorbereitung für Elefanten-WG begann schon vor Wochen

Vor der Zusammenführung hatten sich Indra und Mutter Saida rund 13 Jahre nicht gesehen. Deshalb wurde das erste Zusammentreffen der beiden gut vorbereitet. Der Zoo Karlsruhe und der Tierpark Hagenbeck tauschten bereits Wochen zuvor Kot der Elefantenkühe untereinander aus. So konnten sich die Tiere schon an den Geruch der anderen gewöhnen beziehungsweise erinnern. Bei den Elefantendamen Saida und Jenny habe man sehen können, dass sich die Reaktionen auf Indras Kot deutlich von der auf fremden Kot unterscheiden würden, erzählt Zoodirektor Matthias Reinschmidt. Zusätzlich hatten die beiden Zoos den Tieren Laute der anderen vorgespielt.

Ich habe schon gesehen, dass da schon eine Bindung da ist zwischen Mutter und Tochter.

Die Mühe war nicht umsonst. "So wie es jetzt derzeit aussieht, vertragen sie sich perfekt", sagte der Zoodirektor erfreut. Zwar hatte Mutter Saida Tochter Indra leicht von hinten angestupst, das sei aber ganz ohne Aggression verlaufen. Man könne eine solche Aktion eher als eine Art "Hallo, da bin ich wieder" interpretieren, meint Reinschmidt.

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