Am Ende war das Bohei um die geplante Protestaktion in Karlsruhe größer als das eigentliche Vorhaben an sich: In einer geheimnisvoll gehaltenen Pressemitteilung lotsten Klimaaktivisten der "Letzten Generation" am Montagmorgen Medienvertreter in die Karlsruher Innenstadt. Mit konkreten Infos zur geplanten Aktion hielt man sich bedeckt, pünktlich und unauffällig solle man aber sein, hieß es in der Mitteilung.
Die einzige Person, die rund 15 Minuten zu spät eintraf, war Taddäus. Kein geladener Journalist, kein Reporter - sondern von der "Letzten Generation". Er sollte alle zum geheim gehaltenen Protestort bringen.
Klimaaktivisten am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe vorübergehend festgenommen
Angriff auf das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
Wie sich herausstellte, war der Plan folgender: Ein Aktivist sollte die Polizisten vor dem Bundesverfassungsgericht ablenken, ein anderer währenddessen mit einem Presslufthammer einen Schriftzug vor dem Gebäude beschädigen. Letzterer trug eine Maske mit dem Bild von Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Gesicht.
Keine Überraschung: Aktion schlägt nach wenigen Minuten fehl
Das Bundesverfassungsgericht zählt zu den Orten in Karlsruhe, das von Polizisten Tag und Nacht mit Adleraugen bewacht wird. Wenig überraschend also, dass die Aktion nach nur wenigen Minuten beendet war. Noch bevor der Aktivist den Presslufthammer überhaupt richtig ansetzen konnte, stürzten ihn Beamte zu Boden und brachten ihn anschließend ins Gebäude.
Taddäus versuchte im Nachgang, der Presse Rede und Antwort zu stehen. Dabei wirkte er unbeholfen, versuchte aber sichtlich sein Bestes. Am Ende verwies er aber lieber doch auf die Pressestelle der "Letzten Generation". Seinen vollständigen Namen wollte er auf Nachfrage trotzdem nur sehr zögerlich nennen. Beinahe wirkte es wie: Teil solcher Aktionen sein? Ja! Dafür aber auch geradestehen? Jein.
Fokus auf Klimaschutz geht bei Protestaktionen verloren
Die "Letzte Generation" polarisiert: Der Grundgedanke, den allgemeinen Fokus auf den Klimaschutz zu lenken, ist richtig. Ihn mit provokanten Aktionen zu untermauern und das Gesetz dabei zu brechen, falsch. Denn am Ende stehen mittlerweile viel mehr die Provokationen im Mittelpunkt und nicht mehr der Klimaschutz an sich.