Timor Hoffmann hat seiner Frau zur Verlobung zwei Lego-Figuren geschenkt - die eine stellt seine Frau dar, die andere ihn selbst. Seinen erwachsenen Kindern baute er zum Richtfest ihres Hauses ein originalgetreues Lego-Modell davon. Man geht also nicht zu weit, wenn man sagt, die kleinen Bausteine spielen eine gewisse Rolle im Leben des Unternehmensberaters.
Mehr als eine Million Bausteine in Ausstellung
Zusammen mit Gleichgesinnten hat der 60-Jährige eine eigene Lego-Ausstellung auf die Beine gestellt, bei der man nur erahnen kann, wie viel Arbeit dahinter gesteckt hat. Über eine Million Bausteine, mehr als 1.000 Modelle - eine ganze Lego-Welt breitet sich vor Besucherinnen und Besuchern im Regierungspräsidium Karlsruhe aus. Da leben und arbeiten Menschen in Hochhäusern, Motocross-Maschinen düsen über eine braune Piste, und in einer asiatisch angehauchten Kleinstadt steigt ein Tourist in eine Autorikscha.
SWR-Reporter Wolfgang Hörter war beim Aufbau dabei:
10 Jahre Lego-Stammtisch in Karlsruhe
Die Modelle stammen von den Mitgliedern des Karlsruher Lego-Stammtischs. Dem gehören rund 30 erwachsene Fans der Bausteine an. Zum 10-jährigen Bestehen haben sie ihre Keller durchwühlt und vieles von dem, was sie sich da ausgedacht oder nachgebaut haben, für eine Ausstellung aufgebaut. Und damit scheinen sie einen Nerv zu treffen: Allein am ersten Wochenende der Schau seien etwa 3.500 Menschen zur Ausstellung gekommen, so die Aussteller.
Mit den eigenen Kindern kommt das Lego-Fieber wieder
Auch Sebastian Sand gehört zum Lego-Stammtisch. Er stellt die höchsten Gebäude der Welt aus – im Maßstab 1:400, darunter auch Wolkenkratzer wie das World Trade Center.
Bei vielen erwachsenen Lego-Fans hätte die Faszination für ihr Hobby in der Kindheit begonnen. In der Pubertät stünden oft andere Interessen im Vordergrund. "Viele beginnen dann wieder, wenn die ersten Kinder kommen", sagt Sand.
Viele Besucher wollen Ausstellung in Karlsruhe sehen
Unter den Besucherinnen und Besuchern sind auch Wolfgang und Irene Schroth. "Was man mit Lego alles machen kann - Wahnsinn", sagt die Rentnerin. Dann zeigt sie auf einen Gorilla, der sich an der Antenne des World Trade Centers nach oben hangelt - eine Anspielung an King-Kong-Verfilmungen. Die Ausstellung würde auch Erinnerungen an die Zeit wecken, in der man mit den Enkeln Lego gebaut hatte, so das Paar.
Die Ausstellung "BauSteinWelten" im Regierungspräsidium Karlsruhe ist noch bis zum 1. Dezember zu sehen. Der Eintritt ist frei.