Es gibt fast nichts, was Lukas Wingerberg nicht selbst anpackt. Egal ob es um seinen über 30 Jahre alten Ford mit Klappscheinwerfern, einen neuen Subwoofer-Lautsprecher oder einen Nähtisch für seine Freundin geht.
Der Informatiker repariert, tüftelt und baut in seiner Freizeit um oder neu zusammen. Er wälzt Werkstatthandbücher, Anleitungen und tauscht sich mit Gleichgesinnten aus. Kein Wunder also, dass der 33-Jährige vor fünf Jahren den Verein "FabLab Bruchsal" ins Leben gerufen hat.
Lasercutter als Prunkstück im FabLab bei Bruchsal
Im Keller eines Hauses in Ubstadt-Weiher (Kreis Karlsruhe) hat der Verein seit zwei Jahren seine Werkstatt. Mehrere 3D-Drucker stehen an der Wand. Der Stolz des FabLab ist ein Lasercutter, mit dem sich präzise schneiden oder gravieren lässt. Ihn haben Lukas Wingerberg und seine Mitstreiter von einem befreundeten Verein übernommen, auseinandergenommen und optimiert.
Offene Werkstatt in Ubstadt-Weiher
Die meisten der 21 Vereinsmitglieder sind Informatiker. Im FabLab trifft sich der Verein jeden Freitag, um sich kreativ auszutoben. Roland Lückl hat zum Beispiel eine Miniatur-Spielekonsole für den Schreibtisch gebaut. Stolz startet er darauf den Spieleklassiker Pacman.
Als Tierpflegerin ist Lena Michel eine Ausnahme in der Gruppe. Auch sie bringt sich kreativ ein, näht oder lötet Bilder ihrer beiden Katzen auf ein Küchenschneidebrett.
DIY-Bewegung hat sich weltweit ausgebreitet
FabLabs sind offene Werkstätten, die Privatpersonen ermöglichen, mit modernen Produktionsmitteln zu experimentieren. Das erste FabLab entstand 2002 in den USA, von dort breitete sich die Bewegung weltweit aus. In der Region gibt es zum Beispiel auch noch das FabLab in Karlsruhe. Darüber hat der SWR bereits berichtet:
Das FabLab am alten Schlachthof "Do it yourself" in der offenen Werkstatt in Karlsruhe
"Do it yourself" ist seit Jahren ein Trend. Einfach mal was selbst machen. Aber was, wenn dafür die Geräte und das Know-how fehlen? Dafür gibt es offene Werkstätten wie das FabLab in Karlsruhe.
FabLab Bruchsal sucht weitere Mitglieder
Für die Vereinsmitglieder gehe es darum, sich auszutauschen und dadurch auch immer wieder dazuzulernen, erklärt Lukas Wingerberg. Man suche weitere Mitglieder. Für Interessierte gibt es alle zwei Wochen einen Tag der offenen Tür. IT-Kenntnisse sind dafür übrigens laut Verein nicht notwendig - nur Lust, dazuzulernen und Dinge selbst zu machen.