Um weiter wachsen zu können, hat sich WIRSOL nach zweijährigen Gesprächen nun laut Geschäftsführer Markus Wirth dazu entschieden, die Mehrheit von WIRSOL an den internationalen Konzern DCC (Development Capital Corporation) mit Sitz in Dublin zu verkaufen. Über die Höhe der Übernahmesumme wurde Stillschweigen vereinbart.
Für den irischen Konzern, der letztes Jahr mehr als 20 Milliarden Euro umsetzte und im Bereich Energie, Gesundheitswesen und Technologie aktiv ist, soll WIRSOL der Einstieg in den deutschen Photovoltaikmarkt sein. Künftig möchte DCC ein paneuropäischer Spieler im Bereich Energien werden, WIRSOL soll ein Teil davon sein.
Vom einstigen Hoffnungsträger zum Insolvenzfall im Kreis Karlsruhe
Eine prächtige Kulisse bildete ein Solarpark der Firma WIRSOL 2011, als sich Winfried Kretschmann (Grüne) – damals noch Spitzenkandidat der Opposition - nahe der Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburgs ablichten ließ. Das Kernkraftwerk sollte die energetische Vergangenheit darstellen – der Solarpark von WIRSOL aus Waghäusel die Zukunft. Seit 2003 waren da schon die Umsatzzahlen von WIRSOL beträchtlich in die Höhe geklettert.
Doch der Solarmarkt in Deutschland brach ein, die Konkurrenz aus Fernost war günstiger. Dem geradezu märchenhaften Aufstieg von WIRSOL, dessen Solarparks dem künftigen Ministerpräsidenten als Kulisse dienten, folgte die Insolvenz Anfang 2014.
"Spatenstich" für Großprojekt Bau von schwimmender Solaranlage auf See in Bad Schönborn hat begonnen
In Bad Schönborn startete am Donnerstag offiziell der Bau einer schwimmenden Solaranlage - laut Betreiber die leistungsstärkste in Deutschland. Das Potenzial am Oberrhein ist groß.
Firma WIRSOL: Umsatzzahlen steigen wieder deutlich
Doch das einstige Musterunternehmen berappelt sich wieder, auch wenn damaligen die Umsatzzahlen Vergangenheit sind, schnellte der Umsatz zuletzt von 7 Millionen Euro 2020 auf 42 Millionen Euro 2023 wieder in Höhe. Heute beschäftigt WIRSOL wieder 120 Mitarbeiter.
Das Unternehmen installiert sowohl Solaranlage auf Privatdächern, als auch Solaranlagen auf Gewerbe- und Industriebauten. So stellte das Unternehmen laut Geschäftsführer Markus Wirth etwa zuletzt eine Dachanlage mit einer Leistung von rund neun Megawatt fertig.
Firma WIRSOL soll weiter in Region Karlsruhe bleiben
Trotz der Übernahme durch die DCC, möchte WIRSOL laut Wirth am Standort Waghäusel und Philippsburg festhalten. Bis auf Businesspläne, die mit DCC künftig abgestimmt werden, sei WIRSOL frei in der Entscheidung und im Handeln. So solle es darum beispielsweise auch bei der Marke WIRSOL bleiben.
Bis es zur endgültigen Übernahme kommt, müssen beide Seiten noch die behördlichen Genehmigungen abwarten. Voraussichtlich wird dies im Spätsommer 2024 sein. Dann wird sich zeigen, wie es mit WIRSOL konkret weiter geht und ob sich die Versprechen erfüllen.