Nicht nur in der Wirtschaft hat die Corona-Pandemie schwerwiegende Folgen hinterlassen. Auch im Gesundheitsbereich, wie beispielsweise mit Long- oder Post-Covid, haben bis heute viele Menschen zu kämpfen. Darüber hinaus stiegen während der Pandemie die Zahlen von psychischen Erkrankungen - und das besonders bei Kindern und Jugendlichen.
Langes Warten auf Therapieplatz
Während des Lockdowns und zu Hochzeiten der Corona-Pandemie waren es vor allem akute Notfallsituationen wie Suizidalität oder Psychosen, die stark zunahmen. Momentan steigen die Zahlen vor allem bei Ess- und Angststörungen und Depressionen. Jedenfalls begeben sich immer mehr Kinder und Jugendliche in psychotherapeutische Behandlung, zeigen auch die Erfahrungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie Karlsruhe.
Allerdings müssen Patientinnen und Patienten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zurzeit lange auf einen Platz warten. Bis zu vier Monaten und mehr kann das dauern - und das bei ernsten psychischen Erkrankungen.
Situation seit Corona-Pandemie dramatisch
Die Situation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sei schon vorher prekär gewesen, durch die Corona-Pandemie sei der Bedarf aber dramatisch angestiegen, so Meike Bottlender, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Karlsruhe.
20 neue Betten für Karlsruher Kinder- und Jugendpsychiatrie
Um diesen Versorgungsengpass zu beheben, gibt das Land Baden-Württemberg deswegen mehr Geld für größere Behandlungskapazitäten - zunächst nur begrenzt auf zwei Jahre.
Auch deswegen hofft Markus Heming auf weitere Gelder auch nach den zwei Jahren. Mit dem Geld vom Landessozialministerium wurden nun die zwei neuen Abteilungen finanziert. Damit wurde die Zahl der Betten der Klinik insgesamt von 24 auf 44 fast verdoppelt. Wie dringend benötigt die Betten werden, zeigt, dass schon vor der offiziellen Eröffnung die Kapazitäten voll belegt sind. Was die problematische Situation vergrößert, ist, genug geeignetes Personal zu finden.