Die Polizei geht davon aus, dass der 56-jährige Tatverdächtige unvorsichtig und mit zwei Promille Alkohol im Blut in seinem Garten in Sulzfeld (Landkreis Karlsruhe) mit einem Luftgewehr geschossen hat.
Dabei könnte ein Projektil von einem Sichtschutzzaun abgelenkt worden sein und den kleinen Jungen auf dem Nachbargrundstück getroffen haben. Man habe keine Hinweise darauf, dass der Mann das Kleinkind absichtlich verletzen wollte, so die Polizei.
Verletzter Junge in Sulzfeld: wohl Unfall und kein Vorsatz
Nach dem Vorfall am Samstag hatte die Mutter die Polizei angerufen und angegeben, der Nachbar habe ihr Kind angeschossen, weil es einen schon länger anhaltenden Streit zwischen ihm und ihrer Familie gebe.
Nachdem die Polizei mit einem größeren Aufgebot in Sulzfeld eingetroffen war, berichtete der Vater des Säuglings, sein Sohn habe plötzlich und ohne Grund zu schreien angefangen, als dieser gerade im Garten spielte. Er habe kurz zuvor ein zischendes Geräusch wahrgenommen. Das Kind habe nun am Oberarm eine frische, blutende Wunde sowie einen blauen Fleck. Daraus zog auch er die Schlussfolgerung, dass man auf sein Kind geschossen haben könnte.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung
Nach den bisherigen Ermittlungen gehe man nun aber von einem Unfall aus. Die Kripo Bruchsal ermittelt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffenrecht. Der Mann gab all seine Waffen ab, für die er bis auf eine Ausnahme auch eine Erlaubnis hatte.
Nach Angaben der Polizei hätten die Eltern des verletzten Kindes und der 56-jährige Verdächtige ihre anhaltenden Streitigkeiten inzwischen besprochen und auch befriedet. Beamte des Polizeireviers Bretten hätten bis dahin verstärkt Präsenz gezeigt und dafür gesorgt, dass der Streit nicht erneut eskaliert.