"Heute wegen Krankheit geschlossen“ steht auf einem Zettel an der Tür zum Cats Café. Drinnen sitzen Katzen und schauen durch die Fenster nach draußen.
Drei bis vier Monatsgehälter stehen aus
Heute geschlossen, manchmal ist es geöffnet, sagen zwei ehemalige Mitarbeiter des Katzencafés in der Karlsruher Innenstadt. Ihnen fehlen Tausende Euro, das Gehalt von drei bis vier Monaten. Lange habe sie gewartet, bis sie gekündigt hat, sagt Janina Ness. Sie arbeitete früher in der Küche des Cafés. Der Arbeitsplatz habe ihr gefallen, die Kolleginnen und Kollegen hätten sich gut miteinander verstanden.
"Nicht genügend Geld für Miete und Einkäufe"
Vor einem Jahr begannen die Probleme, erzählt die Köchin. Sasha-Oliver Fabian hat neben ihr in Teilzeit im Karlsruher Katzencafé gearbeitet. Ihm fehlen mittlerweile rund 3.000 Euro. Die Inhaberin des Cafés fragte er immer wieder, wo sein Geld bleibe. Sie habe selbst nicht genügend Geld für Einkäufe und Miete, habe ihm die Betreiberin mitgeteilt. Acht Beschäftigte haben mittlerweile wegen ausstehender Zahlungen gekündigt.
Inhaberin ruft zu Spenden für Katzencafé auf
Die Inhaberin des Cats Café hat auf eine Anfrage des SWR nicht reagiert. Über Facebook ruft sie dazu auf, für das Karlsruher Katzencafé zu spenden. Durch die Corona-Pandemie rutschte das Café bereits in eine erste Krise. Jetzt spitzt sich die Lage offensichtlich zu. Sie sei einfach nicht kompetent genug, um den Betrieb zu leiten, glaubt die ehemalige Köchin.
Nach Arbeitsgerichtstermin droht Zwangsvollstreckung
Die Inhaberin dürfte überfordert sein, glaubt auch Christian Schick von der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) in Karlsruhe. Auf Schreiben und Fristen habe die Betreiberin des Katzencafés nicht reagiert, sagt er. Im Januar entscheidet das Karlsruher Arbeitsgericht. Der Gewerkschafter erwartet ein Urteil zugunsten der Mitarbeiter. Danach werde die Gewerkschaft nochmals die Zahlung der Gehälter anmahnen und notfalls die Zwangsvollstreckung einleiten.