Das Michelin-Werk in Karlsruhe wird schließen. Bis zuletzt hatte die Arbeitnehmerseite die Hoffnung, den Standort mit einer Reihe verschiedener Konzepte retten zu können. Die Konzernspitze hat den Vorschlägen laut der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) jedoch eine Absage erteilt.
Michelin in Karlsruhe - Schließung 2025
Bis Ende 2025 soll das Werk in Karlsruhe geschlossen werden. Auch das Kundenzentrum soll schließen und nach Polen verlagert werden. In Karlsruhe sind rund 600 Mitarbeitende von der Schließung betroffen. Ihre Zukunft ist bislang ungewiss.
Karlsruher Oberbürgermeister Mentrup enttäuscht
Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) teilte auf SWR-Anfrage mit, sei er enttäuscht über die Entscheidung von Michelin. "Die Schließung des Werks und ein Rückzug Michelins aus Karlsruhe ist ein großer Verlust für den Wirtschaftsstandort und die Stadtgesellschaft", erklärte Mentrup. In den nächsten Wochen und Monaten wolle die Stadt den Kontakt mit der Werks- und Standortleitung von Michelin, dem Betriebsrat, dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und einzelnen Interessenten vertiefen. Gemeinsam solle ein Konzept erarbeitet werden, das möglichst vielen Michelin-Angestellten Alternativarbeitsplätze ermöglicht.
Verhandlungen um Abfindungen haben begonnen
Seit dem 14. März gebe es laut IGBCE Verhandlungen zum Interessensausgleich und Sozialplan. Man wolle für die Mitarbeitenden das Maximum herausholen, so der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Michelin in Karlsruhe. Man sei zu allem bereit, für die Beschäftigten um eine gute Zukunftsperspektive zu kämpfen.
Unverständnis über Entscheidung von Michelin
Laut der Industriegewerkschaft IGBCE sei man enttäuscht von der Entscheidung von Michelin. Man habe dem Unternehmen zahlreiche Ideen angeboten. Dazu gehörten die Bildung von Kompetenzzentren, die Zusammenlegung von Werken und sogar die Reduktion der Beschäftigtenzahl. Alles, um Kosten zu sparen. Dass man jetzt Standorte mit qualifizierten und kompetenten Mitarbeitenden für größtmöglichen Profit aufgebe, sei nicht nachvollziehbar, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.