12.000 Zuschauer

Karlsruhe ist bunt - Tausende demonstrierten bei CSD-Parade

Die Karlsruher Innenstadt stand am Samstag im Zeichen des CSD. An der Parade rund um den Marktplatz nahmen rund 6.000 Menschen teil. Die Polizei zieht eine positive Bilanz.

Mit dem Motto "Stand Up. For Love." wollten die Veranstalter des diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Karlsruhe auf die unterschiedlichsten Formen von Liebe, Familie und Beziehung aufmerksam machen. Bei strahlend blauem Himmel schob sich der fröhliche, regenbogenfarbene Demonstrationszug am Samstag zu Tanzmusik und wummernden Bässen durch die baustellengeplagte Innenstadt.

Großer Demonstrationszug durch die Innenstadt - 12.000 Zuschauer

Die CSD-Parade startete am Samstagmittag am Marktplatz und endete dort rund zwei Stunden später wieder. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf rund 6.000 Menschen. Dazu kamen etwa 12.000 Zuschauer entlang der Strecke des Demonstrationszugs.

Teilnehmer des CSD in Karlsruhe
Liebe für alle - dafür setzen sich die Teilnehmenden des CSD in Karlsruhe ein. Bild in Detailansicht öffnen
Parade des CSD in Karlsruhe
Tausende Teilnehmer zogen bei der diesjährigen CSD-Parade durch die Karlsruher Innenstadt. Bild in Detailansicht öffnen
CSD-Parade in Karlsruhe
Verschiedene Vereine, Aktivisten und Verbände haben sich am CSD beteiligt. Bild in Detailansicht öffnen
CSD-Parade in Karlsruhe
Schräge Vögel und farbenfrohe Federkostüme waren beim CSD zu sehen. Bild in Detailansicht öffnen
Teilnehmer des CSD in Karlsruhe
Die queere Community wollte beim CSD in Karlsruhe auf ihre Rechte aufmerksam machen. Bild in Detailansicht öffnen
Teilnehmer des CSD in Karlsruhe
Drag Queens, wie Vikky Winchester (links), waren auch mit dabei. Bild in Detailansicht öffnen
CSD-Parade in Karlsruhe
Die Polizei bescheinigt der Parade einen "fröhlichen und friedlichen" Verlauf. Bild in Detailansicht öffnen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des CSD in Karlsruhe
CSD in Karlsruhe: Farbenfroh und vielfältig. Bild in Detailansicht öffnen
CSD-Parade durch die Karlsruher Innenstadt
Der CSD Verein Karlsruhe will über den Demonstrationstag hinaus mehr Sichtbarkeit schaffen. Bild in Detailansicht öffnen
CSD-Parade durch die Karlsruher Innenstadt
Tausende Menschen zogen beim CSD in Karlsruhe durch die teils engen Seitenstraßen der Fußgängerzone. Bild in Detailansicht öffnen

Familienfest am Abend

Das Familienfest des CSD am Marktplatz endete um 22 Uhr. Auf der Bühne gab es unter anderem Travestie, Drag, Tanz, Show und Gesang zu sehen.

"Ich gehöre zwar nicht zur queeren Comunity, aber ich finde es mutig, dass sie auf die Straße gehen, und möchte das unterstützen. Deswegen bin ich hier."

Teilnehmer des CSD in Karlsruhe
Drag Queen Vikky Winchester: "Mir ist es wichtig mich zu präsentieren. Leb dein Leben, sei bunt! Du kannst verrückt sein und Spaß haben im Leben."

Positive Zwischenbilanz am Samstagnachmittag

Am Samstagnachmittag zogen die Veranstalter und die Polizei ein erstes positives Zwischenfazit. Karsten Kremer, Vorstandsvorsitzender des Vereins CSD Karlsruhe, betonte, dass sich durch die vielen Gespräche und Absprachen im Vorfeld das Sicherheitsgefühl deutlich verbessert habe.

"Es ist einfach großartig. Die Demo-Parade war sehr viel größer als die Jahre zuvor. Die Stimmung ist wirklich toll."

Die Polizei berichtete, es habe lediglich eine kleinere verbale Auseinandersetzung zwischen einigen Demonstrationsteilnehmern und einem Infostandbetreiber am Rande der Parade gegeben. Die erhitzten Gemüter hätten sich aber sehr schnell wieder abgekühlt, so Kai Lampe vom Polizeipräsidium Karlsruhe. Bis in die Nachtstunden waren Einsatzkräfte in der Innenstadt und im angrenzenden Schlossgarten unterwegs, um Zwischenfälle zu verhindern.

Auch die Nacht blieb ruhig

Am Sonntag zog die Polizei in Karlsruhe eine positive Bilanz. Der CSD sei ohne Störung verlaufen. Größere Zwischenfälle gab es demnach weder beim Demonstrationszug noch bei der Kundgebung. Auch das anschließende Familienfest sei "eine harmonische Geschichte" gewesen, hieß es am Sonntagmorgen auf SWR-Anfrage. Einzige Ausnahme war ein Vorfall, bei dem eine 33-jährige Frau unsittlich berührt worden sei, so ein Sprecher der Polizei.

CSD-Parade in Karlsruhe
Matthias findet die Polizei hat rund um Events wie den CSD einen schwierigen Job und eigentlich gibt es auch keine Probleme mit den Beamten.

Ziel des CSD 2023: Mehr Sichtbarkeit und gegenseitiges Verständnis

Mit dem CSD wollten die Veranstalter vom Verein CSD Karlsruhe ein Fest für alle schaffen. Der Tag sollte Brücken bauen auch zu den Menschen, die mit der queeren Community bislang noch nicht so häufig in Berührung gekommen sind. Mit dem Ziel: Mehr gegenseitiges Verständnis.

"Wie normal ist es, dass man queere Menschen in der Stadt sieht? Da sehen wir noch Nachholbedarf"

Insgesamt wünsche sich die Szene mehr Sichtbarkeit im Stadtbild, so Kremer weiter. Dass es beispielsweise nicht mehr auffällt, wenn zwei Männer Händchen halten und man mit Pöbeleien rechnen muss.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des CSD in Karlsruhe
Looa Deydenen: "Wir brauchen die Akzeptanz der Mehrheitsgesellschaft, deshalb ist so ein Tag wichtig."

Polizei hatte Sicherheitskonzept für CSD angepasst

Die Polizei wollte mit zahlreichen Einsatzkräften für die Sicherheit sorgen. Belästigungen oder Übergriffe während des CSD sollten verhindert werden.

Im vergangenen Jahr war es am Rande der Parade zu Zwischenfällen im Karlsruher Schlosspark gekommen. Der Staatsschutz ermittelte. Die Polizei war 2022 mit dem Vorwurf konfrontiert worden, zu spät und zu wenig konsequent eingegriffen zu haben.

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