"Paar mit Kind und 11 Huskys sucht zu Hause am Waldrand mit viel Platz" - so oder so ähnlich könnte ein Suchplakat für ein neues Zuhause für Natalie Kiefer und Michael Müller aus Karlsruhe aussehen.
Ihr großes Problem ist: Wo sie wohnen - fern von anderen, die sich gestört fühlen könnten und in unmittelbarer Nähe an den Gehegen der Hunde - können sie nicht bleiben. Sie wurden gekündigt. Eine neue Bleibe, die all das auch bietet, haben sie bisher aber nicht gefunden.
Müller: "Huskys heulen wie Wölfe"
Laut Michael Müller müsste ein neues Zuhause relativ abgeschieden sein, denn die Huskys seien nicht gerade leise. "Die heulen sehr viel, wie Wölfe", erzählt er. Das heißt: Die Familie sucht ein Zuhause am Waldrand, damit sie schnell mit den insgesamt elf Hunden im Wald sein kann.
Eine räumliche Trennung, auch für kurze Zeit, kommt für Michael Müller nicht infrage. Unter Tränen erzählt er:
Man könne hier nicht einfach ein Geschäft mit den Hunden aufmachen und sie abends wegstellen und morgens wieder rausholen, erklärt Müller. Mit den Huskys müsse man das ganze Jahr verbringen und das jeden Tag.
Kiefer: "schwierig und herzzerreißend"
Auch Partnerin Natalie Kiefer kann sich ein Leben ohne die Vierbeiner nicht vorstellen. Sie belastet die Situation ebenfalls schwer. Sie erzählt: "Innendrin ist es sehr schwierig und herzzerreißend, weil man sieht, was man hier aufgebaut hat und was jetzt einfach durch eine Kündigung kaputtgeht."
Was sie sich aufgebaut haben, ist eine Husky-Erlebnis-Einrichtung. Heißt: Hier können alle, die es wollen, den Huskys mal ganz nahekommen. Und das, wie Michael Müller und Natalie Kiefer sagen, für schmales Geld. Reich wird die Familie damit nicht, sagt sie.
Vier bis sechs Stunden Beschäftigung pro Tag
Arbeit ist die Einrichtung trotz der Leidenschaft trotzdem: Zwischen vier und sechs Stunden sind es mindestens, die Michael Müller nach eigener Aussage jeden Tag mit seinen Lieblingen unterwegs ist. Übrigens: Im Winter werden sie auch ganz klassisch vor den Schlitten gespannt.
Bei den Leuten kommen die Huskys auch super an - vor allem bei Kindern. Bei Schülerin Julia ist der Funke bei einem Kindergeburtstag übergesprungen: Sie findet besonders gut, dass die Hunde so zutraulich sind und sie zum ersten Mal einen echten Husky streicheln kann.
Und auch für Schüler Mattis ist die Begegnung etwas ganz Besonderes. Er erzählt:
Mehr als nur eine Attraktion
Eine Besonderheit sind die Hunde auf jeden Fall. Für Natalie Kiefer und Michael Müller sind sie aber mehr als nur eine Attraktion. Michael Müller erklärt, die Hunde seien für die beiden wie eigene Kinder.
Hunde zum Teil selbst großgezogen
Von den insgesamt elf Huskys sei einer von einem Züchter - fünf seien sogar bei dem Paar auf die Welt gekommen, teils seien sie mit der Flasche großgezogen worden. Die fünf restlichen Hunde seien vom Tierschutz. Ein besonders dramatischer Fall: Husky Hukie - der habe in Rumänien kurz vor der Tötung gestanden, erklärt Michael Müller. Das Paar habe ihn dann "rausgeholt".
Trotz der Umstände bleibt die Familie zuversichtlich. Sie hofft weiterhin, ein Zuhause zu finden, wo sie mit ihren Huskys Tür an Tür leben kann - dann auf Dauer.