Eine verkohlte, violette Tischdecke mit Blümchen darauf, ein paar Schritte weiter ein paar blaue Tontassen: Man muss schon ganz genau hinschauen, um in dem schwarzen Trümmerfeld noch Spuren der zerstörten Camping-Idylle zu finden. Platzwart Sven Wolf steht am Freitag fassungslos neben der Brandstelle. Er hatte am Donnerstagabend gegen 22:15 Uhr noch versucht, mit Feuerlöschern den Brand zu bekämpfen.
Bewohner brachten sich gerade noch in Sicherheit
Eine Bewohnerin sei noch im Bett gelegen. Er habe ihr fast die Tür eingetreten, um sie zu alarmieren. Die Frau habe sich gerade noch rechtzeitig retten können - ebenso wie die anderen betroffenen Camper. Laut Polizei erlitt ein Mensch eine Rauchgasvergiftung. "Es ist ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist", sagt der Platzwart.
Der Brand auf dem Campingplatz in Rastatt hatte am späten Donnerstagabend zu einem großen Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften geführt. Gegen 22:40 Uhr sei von mehreren Augenzeugen der Notruf gewählt worden, so die Polizei. Die eintreffenden Einsatzkräfte hätten dann sofort "hohe Flammen" erkannt.
Sechs Camping-Parzellen von Brand betroffen
Die Auswirkungen des Brandes erstrecken sich den Polizeiangaben nach auf sechs Parzellen des Campingplatzes, mehrere darauf geparkte Wohnwagen wären ausgebrannt. Gegen halb fünf am Freitagmorgen war das Feuer gelöscht, auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.
Die Polizei ermittelt, wie es zu dem Brand kam. Derzeit gebe es keine Hinweise auf Brandstiftung. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt. Nach ersten Schätzungen dürfte ein sechsstelliger Schaden entstanden sein.
Betreiberin des Campingplatzes schockiert
Die Betreiberin des Campingplatzes, Petra Mösch, zeigte sich am Freitag erschüttert. Sie und ihr Mann würden die Grundstücke verpachten. Die Dauercamper, deren Wohnwagen ausgebrannt sind, stünden unter Schock.
Die Tochter der Besitzerin, Jasmin Keimling, sagte, die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt vor Ort unter den Bewohnern sei groß. Bereits vor einigen Jahren hatte es schon einmal auf dem Campingplatz gebrannt.
Campingplatz-Besitzer wollen Spenden sammeln
Die Camper, die fast alles verloren hätten, seien bei Nachbarn untergekommen, auch ihre Haustiere, so Jasmin Keimling. Sie selbst wollte noch am Freitagnachmittag in ein Tierheim fahren, um Tierfutter zu besorgen. Außerdem wolle man ein Spendenkonto für die betroffenen Menschen einrichten.