Das FabLab am alten Schlachthof

"Do it yourself" in der offenen Werkstatt in Karlsruhe

Stand
Autor/in
Markus Volk
Markus Volk, Reporter und Redakteur im SWR Studio Karlsruhe

"Do it yourself" ist seit Jahren ein Trend. Einfach mal was selbst machen. Aber was, wenn dafür die Geräte und das Know-how fehlen? Dafür gibt es offene Werkstätten wie das FabLab in Karlsruhe.

3D-drucken, Laser cutten, löten, schweißen und fräsen, aber auch häkeln. Das alles wird im FabLab Karlsruhe gemacht. Nach dem Prinzip einer offenen Werkstatt darf jeder dorthin gehen und die Maschinen und Werkzeuge benutzen, um eigene Ideen umzusetzen.

Eine offene Werkstatt voller Projekte

Jede Ecke der beiden Werkstatträume wird genutzt. Entweder für die Maschinen selbst oder für verschiedene Lager, für Schrauben, Elektroteile oder eben auch die vielen angefangenen Projekte der Besucher. Ganz viele dieser Lagermöglichkeiten sind selbst zusammengebaut und sogar eine der Maschinen ist Marke Eigenbau: der Lasercutter.

"Hauptsächlich hilft man sich gegenseitig. Man gibt Tipps. Es ist auf jeden Fall ein Miteinander, nicht jeder arbeitet für sich selbst."

Was andere basteln

Die Projekte der Besucher an diesem Abend sind sehr vielfältig: angefangen beim Plattenregal über einen Lichtkasten bis hin zum 3D-Scanner, an dem der Besucher schon seit fünf Jahren immer wieder weiterbastelt.

Wenn gerade kein eigenes Projekt ansteht, wird aber gerne auch für das FabLab selbst gebastelt, so hat etwa der Kühlschrank einen selbstgebauten Griff. "Manchmal kommt man hier rein und plötzlich erkennt man etwas gar nicht wieder", scherzt ein langjähriges Vereinsmitglied.

Umgang mit Werkzeugen und Geräten kann man lernen

Der Lasercutter ist eines der beliebtesten Geräte, vor allem weil er zum Einstieg sehr gut geeignet ist. Und auch, wenn man noch nie mit so einem Gerät gearbeitet hat, kann man sich daran versuchen. Dafür sind immer ein sogenannter Labsitter, ein Ansprechpartner für alle, oder andere Besucher vor Ort, die gerne helfen.

Lukas Jung ist ein solcher Labsitter. Wenn jemand neu ins Lab kommt, führt er die Person erstmal durch die zwei Räume und erklärt alles.

Erste Projekte auch ohne Know-how

Dann braucht es nur noch Motivation und eine gute Idee, sagt er. Aber auch ohne Idee bekommt man in der Werkstatt viel Inspiration, wo doch in allen Ecken angefangene und abgeschlossene Projekte stehen.

"Die Voraussetzung ist auf jeden Fall Motivation. Für die komplizierteren Maschinen bieten wir im Verein auch Kurse an."


Wenn jemand alleine an einem der größeren Geräte wie 3D-Drucker, CNC-Fräse und Lasercutter arbeiten will, gibt es dafür regelmäßig auch Workshops. Beliebte Projekte zu Beginn sind kleine Boxen oder Gewürzregale. Am Ende sind die meisten Projekte aber nur durch die eigene Fantasie begrenzt.

Ein junger Mann in der Hocke an einer Werkbank
Ein Gast im Fablab baut an der Werkbank ein Plattenregal.

Freiwillger Beitrag: "Pay what you want"

Die meisten Materialien zum Basteln und Werken gibt es vor Ort, für Vereinsmitglieder zum Selbstkostenpreis, für alle anderen mit einem Aufschlag. "Der Mitgliedsbeitrag ist frei wählbar, ab einem Cent ist alles möglich", sagt Lukas Jung. Meistens kämen die Leute vorbei, machen ein, zwei Projekte ohne Mitglied zu sein und entscheiden dann, ob sie dabeibleiben möchten oder nicht, erzählt der Labsitter.

Geöffnet ist das FabLab meistens von Dienstag bis Donnerstag ab 18 Uhr, es kann aber immer auch zu zusätzlichen Öffnungszeiten kommen, wenn Vereinsmitglieder vor Ort sind.

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