Mutmaßlicher Hassprediger erneut im Visier

Ermittlungen gegen Gründer von Pforzheimer Baptisten-Gruppe eingeleitet

Stand
Autor/in
Moritz Kleiss
Tobias Zapp
Tobias Zapp
Matthias Stauss
Ein Bild von Matthias Stauss

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat Ermittlungen gegen den Gründer einer Pforzheimer Baptisten-Gruppe wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung eingeleitet.

Anselm Urban ist Gründer und Oberhaupt der selbsternannten Gruppe "Baptistenkirche zuverlässiges Wort" und ist ein von Urban gegründeter Ableger der amerikanischen "Faithful Word Baptist Church". Die amerikanische Gruppe gilt als antisemitische Sekte und wünscht unter anderem Homosexuellen den Tod.

Prediger ruft zum Mord auf

Das Oberhaupt der Pforzheimer Gruppierung, Anselm Urban, lebt schon seit längerem nicht mehr in Deutschland. Stattdessen spricht er über Videobotschaften aus den USA zu seinen Anhängern in Deutschland. Darin hat er öffentlich gegen queere Menschen gehetzt und zum Mord an dem Queer-Beauftragten der Bundesregierung, Sven Lehmann, aufgerufen. Daraufhin wurde er wegen Volksverhetzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Hasspredigten hörten damit jedoch nicht auf.

"Die Äußerungen sind entsetzlich. Es sind abstoßende und menschenverachtende Aussagen."

Evangelische Kirche fordert Ermittlungen gegen Sekte

Die Dekanin der evangelischen Kirche Pforzheim, Christiane Quincke, hat deshalb die Staatsanwaltschaft um Ermittlungen mit Blick auf Hassrede und Volksverhetzung gegen die selbsternannten Baptisten gebeten. Diese wurden jetzt eingeleitet, auch weil Anzeige gegen die Gruppe erstattet wurde.

Dekanin Christiane Quincke von der Evangelischen Kirche Pforzheim
Dekanin Christiane Quincke von der Evangelischen Kirche Pforzheim

Diese soll laut Christiane Quincke aber nicht nur von ihr kommen. Die Dekanin freut sich aber, dass offenbar auch andere Personen in Pforzheim gegen die Gruppe vorgehen wollen. "Wir stehen gemeinsam für den Schutz von queeren Menschen sowie Jüdinnen und Juden", so Quincke.

"Solche volksverhetzenden und diskriminierenden Äußerungen verletzen die Menschenwürde."

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.