Der erste Schultag hat begonnen. In vielen Schulen allerdings mit Hindernissen. Unter den Flüchtlingen aus der Ukraine sind viele Kinder, die nun in deutsche Schulklassen integriert werden müssen. An der Vincenti-Grundschule in Baden-Baden gab es im vergangenen Jahr entsprechende Vorbereitungskurse. Seit dem Start ins neue Schuljahr nehmen die ukrainischen Kinder am Regelunterricht teil.
SWR-Reporter Patrick Neumann hat die Vincentius-Grundschule in Baden-Baden besucht:
Schulstart: Kinder aus der Ukraine nehmen am Regelunterricht teil
Seit Beginn des Ukraine-Krieges ist die Gesamtzahl der Schüler und Schülerinnen in der Vincenti-Grundschule in Baden-Baden von 170 auf 220 gestiegen. Darunter sind 40 Kinder aus der Ukraine, die nun am regulären Unterricht teilnehmen sollen. Das allerdings, so Schulleiter Alexander Ziola, sorgt für Probleme. Denn Kinder, die noch nicht richtig Deutsch können, haben Schwierigkeiten, dem Unterricht zu folgen.
Auch Grundschullehrerin Karin Soukup zeigt sich besorgt über die aktuelle Situation. "Eigentlich ist unser Lehrauftrag, dass wir jedes Kind individuell dort abholen wollen, wo es steht und wenn wir Kinder haben die superfit sind, haben wir Angst, dass die anderen Kinder gebremst werden", erzählt sie.
Schulen stoßen an Kapazitätsgrenzen
Die Vincenti-Grundschule stößt mit der Integration ukrainischer Schülerinnen und Schüler an Kapazitätsgrenzen. Die Klassen seien gefüllt. Nun, so Schulleiter Ziola, sei Unterstützung von Seiten der Politik notwendig. Finanzmittel stünden zwar theoretisch zur Verfügung, es mangele aber an Lehrkräften. Der Arbeitsmarkt sei leergefegt.
Lehrerin Karin Soukup hat Sorge, dass die Qualität des Unterrichts aufgrund der übervollen Klassen und der mangelnden Sprachkenntnisse mancher Schüler leiden könnte. Gute Schüler könnten unter Umständen nicht so schnell vorankommen, wie üblich. Schüler aus der Ukraine, die noch nicht richtig Deutsch können, drohten auf der Strecke zu bleiben.
Unterstützung der Politik gefordert
Die Situation an der Vincenti-Grundschule bringt Lehrerinnen und Lehrer an ihre Grenzen. Mehr geht nicht, sagt Schulleiter Alexander Ziola mit Blick auf die übervollen Klassen. Unterstützung von der Politik sei dringend nötig. Neues Lehrpersonal sei aber leider nicht in Sicht.